Über der von pro-russischen Milizionären kontrollierten Stadt Slawjansk in der Ostukraine ist ein ukrainisches Militärflugzeug beschossen worden. Das Aufklärungsflugzeug sei nach den Schüssen notgelandet, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit. Es habe keine Verletzten gegeben.
Die Propeller-Maschine vom Typ Antonow AN-30 weise mehrere Einschüsse auf und sei beschädigt, so das Ministerium weiter. Nach einer umfassenden Überprüfung sei das Flugzeug jedoch wieder voll einsatzfähig.
Die vom Westen unterstützte Regierung in Kiew geht seit Tagen mit einer Anti-Terror-Operation in der Region gegen mutmassliche Separatisten vor. Kremlchef Wladimir Putin hatte den Militäreinsatz Kiews gegen die eigene Bevölkerung kritisiert. «Sind sie da jetzt völlig verrückt geworden? Panzer, Schützenpanzerwagen und Kanonen! (...) Sind sie total bekloppt? Mehrfachraketenwerfer, Kampfjets im Tiefflug! (...) Sind sie dort jetzt völlig bescheuert geworden, oder was?», hatte Putin in seiner Fernsehshow «Direkter Draht» gesagt. Er hatte sich für den Ernstfall zum Schutz russischer Bürger die Vollmacht für einen Militäreinsatz in der Ukraine geben lassen.
Slawjansk wird seit mehr als einer Woche vollständig von pro-russischen Aufständischen kontrolliert. Der selbsternannte «Bürgermeister» von Slawjansk forderte nach einer tödlichen Schiesserei Friedenstruppen und Waffen von Russland.
Bei der Schiesserei waren in der Nacht zum Sonntag mehrere Menschen getötet worden. Pro-russische Aktivisten und ukrainische Nationalisten machten sich gegenseitig für die Gewalt verantwortlich.