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International UNO: 225'000 Vertriebene wegen Kämpfen in der Ukraine

Wegen der Kämpfe in der Ostukraine haben fast eine Viertelmillion Menschen ihre Heimat verlassen. Die meisten flüchten nach Russland. Inzwischen willigt die Ukraine ein, Satellitenbilder vom Gebiet der abgeschossenen Maschine der Malaysia Airlines vorzulegen.

Wegen der anhaltenden Kämpfe in der Ostukraine haben bis heute fast eine Viertelmillion Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Etwa 130'000 Menschen hätten bisher die Ukraine in Richtung Russland verlassen, teilte ein Sprecher des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) mit. 95'000 Personen seien innerhalb der Ukraine auf der Flucht.

Ende Juni lag die Zahl der Flüchtlinge noch bei rund 164'000. Bis dahin waren 110'000 nach Russland gegangen, 54'000 hatten ihre Wohngebiete innerhalb der Ukraine verlassen. Viele Flüchtlinge gaben nach UNO-Angaben nun an, Angst davor zu haben, ins Kreuzfeuer von pro-russischen Separatisten und der ukrainischen Armee zu geraten.

Ein ukrainischer Soldat steht neben einem zertörten Panzer
Legende: Die USA werfen Russland vor, von russischem Gebiet aus auf das ukrainische Militär zu feuern. Reuters

Wird von Russland aus geschossen?

In der Ukraine-Krise haben die USA inzwischen neue Vorwürfe gegen Russland erhoben. Es gebe Anzeichen dafür, dass russische Militärs mit Artillerie von russischem Territorium aus auf ukrainische Einheiten schiessen würden, sagte eine Sprecherin des US-Aussenministeriums. Sie berief sich auf Hinweise von Geheimdiensten befreundeter Staaten. Russland wiederum vermeldete 40 Geschosse von ukrainischer Seite, welche in Richtung russischen Sicherheitskräfte gerichtet gewesen sein sollen.

Für Russland tragen hingegen die USA die «Verantwortung für das Blutvergiessen» in der Ostukraine. Zuerst habe Washington den verfassungswidrigen Umsturz in Kiew unterstützt und dann das neue Regime zum brutalen Vorgehen gegen die russischsprachige Bevölkerung gedrängt, kritisierte das Aussenministerin in Moskau

Satellitenbilder sollen endgültig aufklären

Forderungen des IKRK

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Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bedauert, dass noch nicht alle sterblichen Überreste und Habseligkeiten der Opfer des Absturzes von Flug MH17 in der Ostukraine geborgen worden sind. Die Organisation verlangt deren Übergabe zur Identifikation, wie es das Humanitäre Völkerrecht verlange.

Die USA verdächtigen die Separatisten auch, das Flugzeug der Malaysia Airlines abgeschossen zu haben. Russland und die Rebellen haben den Verdacht dagegen auf das ukrainische Militär gelenkt.

Neu hat der ukrainische Präsident Petro Poroschenko die Übergabe von Satellitenbildern zugesagt, auf denen der Absturz der MH17 genau dokumentiert sein soll. «Für eine transparente Untersuchung des Terroraktes vom 17. Juli werden die Aufnahmen internationalen Ermittlern überlassen», teilte das Präsidialamt mit.

Auf den Bildern sei auch zu sehen, wohin die Wrackteile der zerbrochenen Boeing 777-200 gefallen seien. «Es kann also bewiesen werden, dass die Terroristen nach dem Absturz Trümmer entfernt haben», hiess es. Die Führung in Kiew wirft den Separatisten die Vernichtung von Beweismitteln vor.

Unklar war, woher die Satellitenbilder stammen. Die Ukraine verfügt offiziell nicht über eigene Flugkörper zur Aufklärung.

Niederlande mit Armee-Einsatz?

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Die Niederlande schliessen den Einsatz einer bewaffneten Militäreinheit an der MH17-Absturzstelle in der Ostukraine – vorbehaltlich der Zustimmung der Konfliktparteien – nicht aus. Darüber werde am Wochenende entschieden, teilte Premier Rutte mit. Auch Australien will sich am Schutz für die internationalen Experten am Absturzort beteiligen.

Neues Trümmerteil gefunden

Medienberichten zufolge fanden Ermittler derweil an der Absturzstelle des Flugs MH17 in der Ostukraine weitere Leichen. Bis Freitag sollen möglichst alle der bislang geborgenen Opfer in die Niederlande ausgeflogen werden.

Der australische Fernsehsender ABC und die «Sydney Morning Herald» berichteten vom Fund eines Teil des Rumpfes, in dem Sitze und Fenster noch intakt waren. In einem dichten Waldstück sei plötzlich das grosse Rumpf-Wrackteil «aufgetaucht», sagte Michael Bociurkiw, ein OSZE-Beobachter.

In dem Absturzgebiet sei nach dem Fund der Leichen und Leichenteile eine detaillierte Überprüfung des Geländes nötig, um sicherzustellen, dass nichts übersehen werde, sagte Bociurkiw weiter.

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