Die Vertreter der 193 UNO-Mitgliedstaaten verabschiedeten am Freitagabend (Ortszeit) nach zweiwöchigen Verhandlungen in New York eine Erklärung: Die Rechte von Frauen und Mädchen sollen denjenigen von Männern und Knaben gleichgestellt und geschützt werden. Auch die sexuelle Selbstbestimmung aller Menschen und das Recht auf gynäkologische Versorgung wurden festgehalten.
In letzter Minute gaben mehrere Staaten ihren Widerstand gegen eine Formulierung auf, wonach Gewalt gegen Frauen nicht durch Sitten, Traditionen oder religiöse Ansichten gerechtfertigt werden kann.
Muslimische Staaten wie der Iran, Libyen und der Sudan, aber auch Russland und der Vatikan hatten sich für eine schwächere Formulierung eingesetzt. Sie wandten sich gegen strenge globale Standards in der Frage der Gewalt gegen Frauen und Mädchen.
Ausserdem wehrten sie sich gegen das Recht auf Abtreibung. Sie lehnten auch die Formulierung ab, wonach Vergewaltigung auch das gewaltsame Vorgehen eines Mannes gegen seine Ehefrau einschliesst. Die Länder lenkten schliesslich ein.
Andererseits gaben westliche Staaten, allen voran die Skandinavier, ihre Forderungen nach dem Recht auf Homosexualität und sexuelle Gesundheit auf.