Sie sind das ambitionierteste Vorhaben in der Geschichte der Vereinten Nationen: die im Jahr 2000 beschlossenen Millenniumsziele zur weltweiten Bekämpfung von Hunger und Armut.
Die positive Nachricht: Die Hälfte der acht Ziele ist bereits jetzt erreicht. Darunter die Verringerung der extremen Armut um die Hälfte, die Bekämpfung von Krankheiten wie Aids oder Malaria oder die Grundschule für zumindest fast alle.
Haushaltsengpässe könnten Strich durch Rechnung machen
Doch UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon räumt auch ein: Es müsse noch mehr getan werden. Denn bei der Verringerung des Schadstoffausstosses, der Kinder- und Müttersterblichkeit oder der Gleichberechtigung der Geschlechter ist das Ziel noch fern. Und es kann vermutlich – wie Bans Bilanz zeigt – kaum noch erreicht werden. Zumal vor allem westliche Länder wegen der Haushaltsengpässe die Entwicklungshilfe verringern.
Die Krise verstärkt zudem nationale Egoismen, weshalb ein internationales Freihandelsabkommen, das besonders Drittweltstaaten zugutekäme, zurzeit chancenlos ist. Dazu kommt, dass neuerdings auch die Schwellenländer wirtschaftlich etwas lahmen.
Sonderanstrengung in letzter Minute
Ban setzt deshalb die Millenniumsziele ganz oben auf die Agenda der UNO-Generaldebatte. Sie versammelt kommende Woche über 130 Staats- und Regierungschefs in New York. Der UNO-Chef hofft auf eine Sonderanstrengung in letzter Minute. Und er will vor allem auch neue Ziele definieren – für die Zeit nach 2015. Damit der Elan, den die Entwicklungsziele durchaus auslösten, nicht erlahmt.