Die Vereinten Nationen haben für das Konfliktland Jemen den humanitären Notstand ausgerufen. Nach Angaben der UNO sind derzeit mehr als 21 Millionen Menschen im Jemen akut auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das sind mehr als 80 Prozent der gesamten jemenitischen Population.
Die Vereinten Nationen warnen auch, dass 13 Millionen Menschen Hunger drohe. 9,4 Millionen Jemeniten hätten ferner keinen Zugang zu Trinkwasser, weshalb ihnen Krankheiten wie Cholera drohten.
Jemen in einer Reihe mit Irak, Südsudan und Syrien
UNO-Sprecher Farhan Haq erklärte nach einem Treffen des UNO-Nothilfekoordinators Stephen O'Brien mit Hilfsorganisationen, alle Beteiligten seien sich einig gewesen, Stufe drei hinsichtlich der humanitären Lage für den Jemen auszurufen. Das ist die höchstmögliche Krisenstufe. Damit steht der Jemen in einer Reihe mit nur drei weiteren Ländern: Irak, Südsudan und Syrien.
Die Einstufung in Kategorie drei gelte nun zunächst für sechs Monate, erklärte Haq.
Huthi-Milis vs. Regierungtruppen
Im Land wüten derzeit schwere Kämpfe zwischen Rebellen der Huthi-Miliz und ihren Verbündeten auf der einen und Regierungstruppen auf der anderen Seite.
Seit die damit verbundene Gewalt im März eskaliert ist, haben mehr als 2800 Menschen ihr Leben gelassen. 13'000 Personen haben Verletzungen erlitten, und mehr als eine Million Menschen haben sich auf die Flucht begeben müssen.
Staatschef Abd Rabbo Mansur Hadi hält sich aktuell im Exil auf. Eine Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens unterstützt die mit Hadi verbündeten Regierungstruppen.