Die UNO will mögliche Menschenrechtsverletzungen in Sri Lanka untersuchen. Es war der dritte Versuch, eine gründliche Aufarbeitung des Krieges mit etwa 100'000 Toten voranzubringen. Die UNO-Sonderbeauftragte Navi Pillay hatte zuvor erklärt, die beiden ersten Versuche einer internen Aufarbeitung seien gescheitert.
Das UNO-Menschenrechtsbüro wird nun die letzten sieben Jahre des insgesamt 26 Jahre währenden Konflikts beleuchten. Die sri-lankische Armee hatte 2009 die Rebellenorganisation LTTE («Befreiungstiger von Tamil Eelam») besiegt, die im Norden der Insel einen eigenen Staat errichten wollte. Menschenrechtler werfen den Regierungstruppen vor, dabei Zivilisten und Krankenhäuser bombardiert zu haben.
Die LTTE wird beschuldigt, Kindersoldaten rekrutiert und Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbraucht zu haben.
Hoffnung für die Opfer
Sri Lankas Regierung sieht das UNO-Vorgehen als Einmischung in innere Angelegenheiten. Amnesty International begrüsste das Votum. «Die UNO-Untersuchung bringt neue Hoffnung für Tausende von Missbrauchs-Opfern», sagte ein Sprecher der Organisation. Sri Lanka habe nun die Chance durch Kooperation seine internationale Glaubwürdigkeit wiederzuerlangen.
Ein Vertreter der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erklärte, die Entscheidung ermutige alle Opfer und Aktivisten, die engagiert für Gerechtigkeit gekämpft hätten.