Den Auftakt zur Trauerfeier machte ein ökumenischer Gottesdienst unter der Leitung des Kölner Kardinals Rainer Woelki und von Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen. Neben den rund 1400 Trauergästen im Dom verfolgten auch zahlreiche Menschen eine Übertragung des Gottesdienstes auf dem Vorplatz des benachbarten Hauptbahnhofs.
Mit bewegter Stimme bat eine junge Angehörige eines der Absturzopfer Gott um neuen Lebensmut. Sie bat darum, Liebe stärker sein zu lassen als Verzweiflung.
Im Anschluss an den Gottesdienst eröffnete Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft den offiziellen Staatsakt. Während diesem musizierte auch ein Ensemble des Halterner Gymnasiums. 16 Schüler und Schülerinnen und zwei Lehrerinnen der Schule waren am 24. März ums Leben gekommen. An diesem Tag sei etwas zerstört worden, das in dieser Welt nicht mehr geheilt werden könne, sagte Bundespräsident Joachim Gauck.
Gaucks Worte zum Co-Piloten
In seiner Rede ging der Bundespräsident auch auf den Co-Piloten ein, der das Flugzeug zum Absturz gebracht hatte. «Dieser eine hat die vielen anderen mit in den Tod gerissen, den er für sich selber gesucht hatte. Uns fehlen Worte für diese Tat», sagte Gauck. Bei vielen Menschen sei die Trauer in Wut und Zorn umgeschlagen ob dieser Vernichtungstat. Aber auch die Angehörigen des Co-Piloten hätten eine geliebten Menschen verloren.
Während der Trauerfeier hatte auf der Treppe zum Altar auch eine Kerze für den Co-Piloten gebrannt. Auch dieser gehöre zu den Opfern, hatte Kardinal Woelki im Vorfeld gesagt. Das Urteil über ihn müsse man Gott überlassen.
Lufthansa-Mitarbeiter trauern weltweit
Die Lufthansa Group organisierte an ihren Standorten weltweit Trauerakte für ihre Mitarbeiter. Ausserdem konnten trauernde Mitarbeiter die TV-Übertragung aus dem Kölner Dom mitverfolgen und es waren kleine Ansprachen führender Manager geplant. Konzernchef Carsten Spohr nahm an der Trauerfeier im Kölner Dom teil.
Wir trauern um unsere Passagiere und Kollegen, die am 24. März 2015 bei dem Flugzeugunglück der Germanwings in der Nähe von Seyne-les-Alpes ihr Leben verloren haben.
Beim Absturz der Germanwings-Maschine auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf kamen am 24. März 150 Passagiere und Crewmitglieder ums Leben. Verantwortlich dafür war nach jetztigem Stand der Ermittlungen der Co-Pilot, der sich im Cockpit eingeschlossen und den Airbus A320 zum Absturz gebracht haben soll.