Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) haben in der Nacht zum Mittwoch Stellungen der syrischen Regierungstruppen nahe der Hauptstadt Damaskus angegriffen.
Zu den schwersten Kämpfen seit Beginn des Waffenstillstandes kam es ausserdem in der Umgebung von Aleppo, wo eine Rebellengruppe kürzlich die Stadt Telat al-Eis unter ihre Kontrolle brachte.
Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von koordinierten Luft-, Artillerie- und Raketenangriffen auf Stellungen der Aufständischen. In einer Erklärung der Armee hiess es, ihre Offensive sei eine Reaktion auf eine Verletzung der im Februar ausgerufenen Waffenruhe durch die Rebellen.
Die syrische Armee kann sich in ihren Offensiven darauf berufen, dass der Waffenstillstand nicht für radikal-islamische Gruppen wie den IS oder den Al-Kaida-Ableger Nusra-Front gilt.
Hungersnot in blockierten Gebieten
An vielen Orten geht somit das Leid der Zivilbevölkerung weiter. Auch wenn der Ende Februar vereinbarte Waffenstillstand zunächst zu weniger zivilen Opfern führte: Insbesondere die vom IS besetzten Gebiete bleiben für Hilfskonvois oft unerreichbar.
Das gilt auch für die östliche Stadt Deir ez-Zor, die unter der Kontrolle des IS steht. Trotz schwierigem Zugang griff dort eine Hilfsorganisation die eineinhalbjährige Noor auf. Das stark unterernährte Mädchen wurde anschliessend in ein Spital nach Damaskus gebracht.
Zahlreiche Spitäler in der Umgebung von Damaskus beschreiben unterernährte Kinder derzeit als schwerwiegendes Problem. Aufgrund des schwierigen Zugangs in die Gebiete sei es schwierig abzuschätzen, wie viele Kinder aktuell Hungersnot erleiden.
Noors Überlebenschancen sind intakt: Wie eine Krankenschwester berichtet, zeigt das Mädchen nach achttägiger Behandlung von Erbrechen und Durchfall erste Anzeichen einer Besserung und hat wieder begonnen, etwas zuzunehmen. Sie hatte das Glück, Unterschlupf in einem auf solch Notfälle spezialisierten Krankenhaus zu finden.