Die US-Notenbank Fed schiebt die erste Leitzinserhöhung in diesem Jahr weiter auf die lange Bank. Die Währungshüter entschieden am Mittwoch einstimmig, den Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld in der Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent zu belassen.
Brexit beeinflusst den Fed-Entscheid
Experten hatten angesichts des bevorstehenden britischen Votums über einen EU-Ausstieg damit gerechnet, dass die Fed wegen möglicher Folgen für die Finanzmärkte vorerst stillhalten wird. Die Fed erwähnte dieses Risiko zwar nicht explizit im Begleittext zum Zinsentscheid. Allerdings hiess es, sie werde die Entwicklung der globalen Konjunktur und der Finanzwelt im Auge behalten.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Der maue Start der Wirtschaft ins Jahr und ein überraschend schwacher Arbeitsmarktbericht für Mai lieferten der Notenbank weitere Gründe, die Zügel noch nicht anzuziehen. Die Fed erwartet jedoch, dass sich die Lage am Jobmarkt nach dem jüngsten Durchhänger wieder aufhellt. Experten rechnen damit, dass die Fed den nächsten Schritt nach oben frühestens im Juli oder September wagen wird.
Die Währungshüter liessen sich in Sachen Zeitplan nicht in die Karten blicken. Sie signalisierten aber, dass sie dieses Jahr weiterhin zwei Erhöhungen anpeilen. Das Zinsniveau dürfte dann Ende 2016 wie bereits im März avisiert bei 0,875 Prozent liegen. Die US-Börsen bauten ihre Gewinne weiter aus. Der Dollar gab gegenüber dem Euro und dem Yen nach.