Neue Runde in der jüngsten Spionageaffäre in Berlin: Deutschland weist den obersten Geheimdienstler der US-Nachrichtendienste an der amerikanischen Botschaft in Berlin aus. Dies bestätigte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. «Der Repräsentant der US-Nachrichtendienste an der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika wurde aufgefordert, Deutschland zu verlassen.»
Bundesanwaltschaft ermittelt
Zuvor hatte der Vorsitzende des Bundestagsgremiums zur Kontrolle der Geheimdienste, Clemens Binninger, mitgeteilt, dass als Konsequenz aus der US-Spionageaffäre der Repräsentant der amerikanischen Geheimdienste in Berlin ausgewiesen werde.
Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass die Bundesanwaltschaft gegen einen mutmasslichen Spitzel im deutschen Verteidigungsministerium ermittelt. Er soll US-Geheimdienstler mit Informationen versorgt haben.
Bereits seit einer Woche sitzt ein Mitarbeiter des deutschen Auslandsgeheimdienstes BND in U-Haft. Er soll ebenfalls geheime Informationen an US-Geheimdienstler geliefert haben. Die US-Regierung schweigt bisher zu den Vorwürfen.