Die USA erwägen Waffenlieferungen an syrische Rebellen. «Das ist eine Option», sagte Verteidigungsminister Chuck Hagel vor Journalisten.
Es würden aber auch andere Möglichkeiten geprüft – in Abstimmung mit internationalen Partnern der USA. Er selbst habe noch keine Entscheidung getroffen, fügte Hagel auf Nachfrage hinzu.
US-Präsident Barack Obama äusserte sich zur Frage von Waffenlieferungen demonstrativ zurückhaltend. Zwar sagte auch er, man prüfe derzeit «alle Optionen». Doch bei einem Besuch in Mexiko-Stadt am Donnerstag fügte er hinzu: «Wir sollten sichergehen, dass wir hinschauen, bevor wir springen, und sichergehen, dass das, was wir tun, auch tatsächlich hilfreich ist.»
US-Medien hatten kürzlich bereits über einen Sinneswandel innerhalb der Regierung in Washington berichtet. Bislang hatten diese Waffenlieferungen an die Rebellen abgelehnt. Begründung: Diese würden den Bürgerkrieg nur weiter anheizen. Ausserdem könnten Waffen in die Hände islamistischer Extremisten fallen.
Syrische Staatsmedien schrieben, die US-Regierung liefere schon seit Monaten heimlich Waffen an die Rebellen. Die Äusserungen Hagels zeigten, dass sie nun vorhabe, sich künftig auch öffentlich dazu zu bekennen.
Granaten schlagen am Flughafen von ein
Die oppositionelle Nationale Syrische Koalition warf der internationalen Gemeinschaft vor, sie sehe untätig zu, wie das Regime von Präsident Baschar al-Assad Kriegsverbrechen verübe.
Erst gestern haben laut der syrischen Opposition, regierungstreue Milizen und reguläre Truppen in einem Dorf südlich der Stadt Banias ein Massaker an Zivilisten verübt. Dabei seien etwa 150 Menschen getötet worden. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
Zwei Granaten sind heute auf dem Internationalen Flughafen von Damaskus eingeschlagen. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Sana wurde ein Kerosintank getroffen, was ein grosses Feuer auslöste. Die zweite Granate sei in einer Frachtmaschine am Boden eingeschlagen.
Eine Rebellengruppe erklärte, der Angriff sei Vergeltung für die fortwährenden Attacken in Al-Ghuta Al-Scharkija, einem Vorort von Damaskus. In Anspielung auf Obamas Bemerkung, mit dem Einsatz von Chemiewaffen wäre in Syrien «die rote Linie überschritten», demonstrierten Regimegegner nach dem islamischen Freitagsgebet in mehreren Städten unter dem Motto «Eure roten Linien töten die Syrer».