Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan reiste in die USA zu US-Präsident Barack Obama. Er verlangt von den USA im Syrien-Konflikt ein deutlich härteres Vorgehen.
Doch Obama gab nur minimale Zugeständnisse ab. So etwa dieses: «Wir sind uns beide einig, dass Assad weg muss – je schneller, desto besser.» Ein Ende der Tyrannei und Diktatur, dafür Demokratie – das wünschen sich die USA und die Türkei.
Kein amerikanischer Alleingang angedacht
Doch mit dieser Erklärung Obamas endet die Gemeinsamkeit zwischen den USA und der Türkei. «Beim Thema Flugverbotszone haben die Amerikaner klargestellt, dass sie nichts unternehmen werden», sagt Thomas Seibert, Journalist in Istanbul. Die USA wollen nicht militärisch eingreifen.
Nach den Erfahrungen im Irak und in Afghanistan wollen die USA im Nahen Osten nicht schon wieder ins nächste Fettnäpfchen treten.
Rebellen werden offener unterstützt
Ist Erdogan vergebens in die USA gereist? Seibert verneint: «Obama hat erstmals öffentlich bekannt, dass die USA ihre Unterstützung für die syrischen Rebellen hochfahren wollen mit Waffen, mit geheimdienstlicher Hilfe.»
Und noch etwas ist geschehen: «Die US-Administration hat am eigenen Leib gespürt, wie frustriert die Türkei ist, dass der Westen nicht mehr unternimmt», so Seibert. Das habe möglicherweise Folgen.
Weitere Gräueltaten in Syrien
Inzwischen kommen im Bürgerkriegsland neue Gräueltaten ans Licht. Ein auf YouTube veröffentlichtes Video zeigte, wie elf Gefangene hingerichtet wurden. Die Täter sollen der Terrororganisation Al-Nusra Front angehören.
Die Opfer sind Soldaten, die von einem «Scharia-Gericht» wegen Massakern zum Tode verurteilt wurden. Um welche Massaker es sich dabei handelt, ist nicht bekannt.