Ein Teil der syrischen Chemiewaffen-Bestände wird nach Angaben der zuständigen Experten von den USA auf dem Meer zerstört.
Die Vereinigten Staaten wollten rund 500 Tonnen der tödlichsten Kampfstoffe, darunter Sarin und Nervengas, auf See vernichten. Dies erklärte der Generaldirektor der OPCW, Ahmet Üzümcü. «Zurzeit wird ein geeignetes Marineschiff technisch umgerüstet, um die Operation zu unterstützen und die Kontrollen der OPCW zu ermöglichen.»
Die Chemikalien sollen durch Hydrolyse neutralisiert werden. Dabei werden chemische Verbindungen durch den Kontakt mit Wasser gespalten. Die USA hätten angeboten, dafür auch die Kosten zu übernehmen, heisst es in einer Erklärung des Generaldirektors der OPCW, Ahmet Üzümcü.
Die übrigen rund 800 Tonnen Chemikalien, darunter auch Stoffe für die industrielle Produktion, sollen in kommerziellen Unternehmen weltweit vernichtet werden. Bisher hätten sich dafür 35 Firmen gemeldet, teilte die OPCW mit.
Die syrischen Bestände umfassen mehr als tausend Tonnen C-Waffen. Nach OPCW-Angaben wurden von den 23 erklärten Chemiewaffenstandorten in dem Bürgerkriegsland alle bis auf einen fristgerecht überprüft.
Könnte Belgien ebenfalls helfen?
Belgien hat Erfahrung mit der Vernichtung von Chemie-Waffen. Wo vor fast 100 Jahren der erste Weltkrieg tobte, stecken noch immer gefährliche Blindgänger im Boden. 100 Tonnen davon werden jedes Jahr gefunden, auch solche mit Chlor-Arsen-Kampfstoffen und Senfgas. Gift, das unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen zerstört werden muss. Ob Belgien tatsächlich bei der Zerstörung der syrischen C-Waffen helfen will, möchte das Land aber offen lassen.
Giftgaseinsatz im August
Gemäss einer vom UNO-Sicherheitsrat im September verabschiedeten Resolution muss das C-Waffen-Arsenal von Machthaber Baschar al-Assad bis Mitte 2014 vollständig vernichtet sein. Die Anlagen zur Produktion der Waffen und zum Füllen der Munition wurden nach Angaben der OPCW bereits zerstört.
Im August wurden nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus bei einem Angriff Giftgas eingesetzt. Dabei kamen mehr als 1400 Menschen ums Leben. Die USA gaben den Truppen von Präsident Baschar al-Assad die Verantwortung und drohten mit einem Militärschlag. Daraufhin willigte die Führung in Damaskus ein, ihr Chemiewaffenarsenal zu vernichten.