Yanis Varoufakis – bewundert und belächelt
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Bild 1 von 10. Für die einen eine Ikone – für die anderen ein rotes Tuch: Der zurückgetretene griechische Finanzminister Yanis Varoufakis. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 10. Ein Oxi in die Urne und dann der überraschende Abgang: Varoufakis passte bis zuletzt in kein Schema. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 10. Der Grieche geht mit den markigen Worten: «Der Hass der Geldgeber erfüllt mich mit Stolz.». Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 10. Varoufakis machte sich mit seinem unkonventionellen Verhalten beim europäischen Polit-Establishment unbeliebt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 10. Wenn er von anderen Ministern nach Zahlen gefragt wurde, wich Varoufakis gern aus: «Lasst uns doch nicht so technisch werden.» . Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 10. In linken Kreisen gilt Varoufakis aber als Visionär in Wirtschaftsfragen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 10. Hielten Monate unbeirrt an ihrer Position fest: Premier Tsipras und sein Finanzminister Varoufakis. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 10. In Griechenland ist Varoufakis ein Volksheld. Hier wird er von einer Frau geherzt. Rechts von ihm sein stolzer Vater. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 10. Dieses Bild gehört der Vergangenheit an: Der griechische Finanzminister in Freizeitkleidung auf seiner Maschine vor dem Parlament. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 10. Varoufakis ist verheiratet und lebt mit seiner Frau in einem Penthouse im teuersten Stadtviertel von Athen unterhalb der Akropolis. Inskünftig wird er wohl wieder mehr Zeit für sein Privatleben haben. Bildquelle: Keystone.
Als griechischer Finanzminister hatte Yanis Varoufakis mehrmals für Aufsehen gesorgt. Sei es wegen seiner provokanten Äusserungen – zuletzt hatte er die internationalen Geldgeber als «Terroristen» bezeichnet –, seinem Auftreten – gekleidet in eine Lederjacke und immer ohne Krawatte – oder seinem Transportmittel – wahlweise ein Motorrad oder auch mal ein Linienflug für ein Treffen in Brüssel. Entsprechend spektakulär fiel auch Varoufakis' Rücktritt aus.
Ursprünglich hatte der frühere Wirtschaftsprofessor angekündigt, er werde bei einem Ja zum Referendum den Hut nehmen. Nun haben die Griechen das Referendum abgelehnt – und Varoufakis geht trotzdem. Die Begründung: Gewisse Mitglieder der Eurogruppe wären froh, wenn er nicht mehr an den Treffen dabei wäre. Das schreibt er auf seinem Blog.
Dort schiesst er auch in gewohnt polemischer Manier gegen die Geldgeber, indem er schreibt: «Ich werde die Abscheu der Gläubiger mit Stolz tragen.» Das Referendum vom Sonntag werde als Moment in die Geschichte eingehen, «als eine kleine europäische Nation sich gegen die Schulden-Knechtschaft erhoben hat».
Grundsatzdebatten statt konkrete Vorschläge
Während seiner kurzen Zeit als Finanzminister kam es zwischen Varoufakis und seinen europäischen Amtskollegen mehrmals zu heftigen Auseinandersetzungen. Wenn er von anderen Ministern nach Zahlen gefragt wurde, wich er gern aus: «Lasst uns doch nicht so technisch werden.»
Statt dessen hielt er Vorträge über die gemeinsame Zukunft Europas. Das trieb viele – allen voran Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble – fast zum Wahnsinn, berichten Augenzeugen der Gespräche in Brüssel.
Insofern könne Varoufakis' Rücktritt die Verhandlungen erleichtern, sagt Christos Katsioulis von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Athen. «So denken fast alle in Europa, aber auch in Griechenland.» Er habe mit seiner Persönlichkeit provoziert, polarisiert und auch gespalten. Und es sei deutlich geworden, «dass er überhaupt kein Vertrauensverhältnis zu seinen Amtskollegen in der Eurogruppe aufgebaut hat».
Autor eines Buches über die Finanzen der Welt
Der gebürtige Athener ist viel in der Welt herumgekommen und international gut vernetzt. Er lehrte unter anderem im australischen Sydney, im schottischen Glasgow und zuletzt an der Universität von Texas in Austin (USA).
Varoufakis ist verheiratet und lebt mit seiner Frau in einem Penthouse im teuersten Stadtviertel von Athen unterhalb der Akropolis. Er hat eine Tochter aus erster Ehe, die in Australien lebt. In einem seiner Bücher erklärt er ihr die Finanzen der Welt.