Der per Haftbefehl gesuchte venezolanische Oppositionspolitiker Leopoldo López hat sich nach einer Kundgebung mit Tausenden Anhängern den Polizeibehörden gestellt. «Ich bin unschuldig. Ich habe nichts zu befürchten», schrieb López kurz zuvor via Twitter.
Der 42-Jährige stellte sich nach seiner Rede der Polizei. Die Behörden werfen ihm Anstachelung zur Gewalt vor.
Auf Fotos war der Politiker umgeben von Polizisten in einem weissen T-Shirt und mit einer Venezuela-Fahne in der Hand zu sehen. López wurde in einem gepanzerten Polizeiauto weggebracht, sobald die Demonstranten den Weg freigaben.
Auch Regierungsanhänger auf der Strasse
Zuvor hatte der Anführer der Oppositionspartei «Voluntad Popular» betont, dass er sich einer «ungerechten und korrupten Justiz» übergebe. Wenn seine Festnahme dazu diene, das Volk wach zu rütteln, dann sei es ihm das wert.
Auch Anhänger der Regierung zogen in einem Protestmarsch durch Caracas, um dem linken Regierungschef Nicolás Maduro den Rücken zu stärken. Maduro sieht die Oppositionsproteste als Putschversuch. Die US-Regierung hatte sich am Wochenende besorgt gezeigt über die Situation in Venezuela und auch über den Haftbefehl gegen López.
Die seit Wochen andauernden Proteste richten sich unter anderem gegen die desolate Sicherheitslage in Venezuela, das eine der höchsten Mordraten der Welt verzeichnet. Die Opposition fordert darüber hinaus einen generellen Kurswechsel in dem südamerikanischen Land und pocht vor allem auf eine andere Wirtschaftspolitik.