In einer gemeinsamen Erklärung haben 63 Staaten – darunter die Schweiz – den UNO-Menschenrechtsrat in Genf dazu aufgefordert, «seine Absicht zu verkünden, die Situation in Syrien vor den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) zu bringen». Eine solche Warnung könnte eine erhebliche abschreckende Wirkung haben, heisst es in der von der Schweiz vorbereiteten Erklärung.
Die Straffreiheit für Menschenrechtsverletzungen und für Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht sei inakzeptabel, so die Verfasser. Es brauche eine eindeutige Botschaft, welche die syrischen Behörden und alle anderen Konfliktparteien ermahne, die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht vollumfänglich zu respektieren.
All jene, die Menschenrechtsverletzungen begangen oder gegen das humanitäre Völkerrecht verstossen haben, müssten wissen, dass sie zur Rechenschaft gezogen werden, schreiben die 63 Staaten.
«Entsetzliche Gewalt» in Syrien beenden
Der Leiter der UNO-Untersuchungskommission zu Syrien, Paulo Pinheiro, hatte zu Beginn der Debatte mit der Syrien-Untersuchungskommission im Menschenrechtsrat gewarnt. Der Krieg in Syrien habe ein neues Ausmass an Zerstörung angenommen. Es brauche dringend eine diplomatische Initiative, um die «entsetzliche Gewalt» zu beenden.
Wenn es den nationalen, regionalen und internationalen Akteuren nicht gelinge, eine Lösung zur Beendigung des Konflikts zu finden, drohe die politische, wirtschaftliche und soziale Zerstörung Syriens – mit verheerenden Konsequenzen für die Region und die Welt, so der UNO-Experte.