In Nepal halten sich nach Schätzungen derzeit etwa 300'000 Touristen aus aller Welt auf. Auch bei Schweizern ist die Himalaya-Region ein beliebtes Reiseziel. Ob vom schweren Erdbeben möglicherweise auch ständig in Nepal lebende Schweizer oder Schweizer Touristen betroffen sind, ist bisher unklar.
Dem Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) liegen bisher keine Informationen über Schweizer vor, die durch das Erdbeben Schaden erlitten hätten oder gar als Opfer betroffen seien.
Das EDA geht davon aus, dass sich derzeit eine grössere Anzahl Schweizer Touristen in Nepal aufhält. Die Botschaft in Kathmandu stehe in Kontakt mit den lokalen Behörden und versuche weiter, möglichst umfassende und bald weitere Informationen zu erhalten. Allerdings gestalte sich das aufgrund der dramatischen Umstände vor Ort verständlicherweise schwierig.
Reiseveranstalter atmen auf
Allen von SRF News kontaktierten Schweizer Reiseveranstaltern sind bisher keine Schweizer Opfern bekannt. «Globetrotter» teilte mit, zurzeit seien 64 Kunden in Nepal unterwegs. Man sei daran, alle Personen vor Ort zu kontaktieren.
«30 haben wir bereits erreicht», sagte Globetrotter-Chef André Lüthi. Keiner sei verletzt. Ihnen allen ginge es den Umständen entsprechend gut. Einige allerdings könnten ihre Hotels wegen Einsturzgefahr nicht mehr betreten, so Lüthi. Globetrotter hat wegen des Bebens einen Krisenstab eingerichtet.
Über den Veranstalter «Hotelplan» seien zur Zeit drei Personen in Nepal unterwegs. «Alle konnten von uns kontaktiert werden und sind wohlauf», sagte Mediensprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir. «Kuoni» und «TUI Suisse» gaben auf Anfrage bekannt, dass derzeit keiner ihrer Touristen im Unglücksgebiet unterwegs seien.
Viele Bergsteiger in Nepal
Allerdings ist die Himalaya-Region für die drei grossen Schweizer Veranstalter keine Hauptdestination. Anders als für Anbieter von Trekking-Reisen wie etwa Globetrotter. Auch für Organisatoren von Bergbesteigungen ist Nepal wichtiges Ziel. So befinden sich derzeit allein am Mount Everest gegen 400 Personen, im Basislager sind es laut nepalesischen Behörden rund 1000. Wie viele Schweizer darunter sind, ist nicht bekannt.
Nach den Berichten über Lawinenniedergänge am höchsten Berg der Welt könnte sich die Opferzahl dort aber noch erhöhen. Bisher ist offiziell von mindestens 18 Toten im Base Camp die Rede.
Hilfsmassnahmen des Bundes im Gespräch
Auch wenn also bisher keine Schweizer Opfer zu beklagen sind, prüft der Bund in enger Zusammenarbeit mit der Schweizer Botschaft vor Ort sowie mit anderen humanitären Akteuren dennoch, wie die nepalesischen Behörden bei der Bewältigung der Katastrophe unterstützt werden können.