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International Verschleppte Israeli lösen Grossoffensive mit Toten aus

Im Westjordanland haben israelische Soldaten zwei Palästinenser erschossen. Damit hat die Suche nach den drei vermissten Talmudschülern bereits vier Menschenleben gekostet.

Bei der Suche nach drei vermissten Jugendlichen hat die israelische Armee im Westjordanland erneut zwei Palästinenser erschossen. Ein 30-Jähriger wurde laut Rettungskräften am Sonntag bei Zusammenstössen in Ramallah getötet, während in Nablus nach Angaben der Armee ein offenbar geistig behinderter Mann erschossen wurde.

Der «geistig instabile» 27-Jährige sei in der Nacht auf Sonntag auf dem Weg zur Moschee gewesen, teilte seine Familie mit. Die Armee erklärte dazu, der Mann habe sich den Soldaten «in bedrohlicher Weise» genähert und nicht auf Warnschüsse reagiert.

Die Zahl der bei der Suchaktion nach den vermissten israelischen Jugendlichen getöteten Palästinenser steigt damit auf vier. Ein weiterer Mann, der bei Zusammenstössen mit der Armee schwer verletzt wurde, ist laut seiner Familie klinisch tot.

Weitere Festnahmen

Laut einem Armeesprecher wurden unterdessen weitere sechs Verdächtige festgenommen. Damit seien nun seit Beginn der Suchaktion mehr als 340 Palästinenser in Gewahrsam, darunter 240 Hamas-Mitglieder.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu macht die radikalislamische Bewegung für die Entführung der drei Talmudschüler verantwortlich, die am 12. Juni im Süden des Westjordanlands verschwunden waren.

Die Hamas, die sich erst kürzlich mit der rivalisierenden Fatah-Bewegung auf die Bildung einer Einheitsregierung geeinigt hatte, weist die Verantwortung für die Tat zurück und wirft Israel vor, die Entführung als Vorwand für die Zerschlagung ihrer Strukturen zu nutzen.

Beweise für Hamas-Verwicklung gefordert

Palästinenserpräsident Abbas äusserte in einem Interview mit der israelischen Zeitung «Haaretz» am Sonntag ebenfalls scharfe Kritik an dem Vorgehen. «Ich habe gesagt, dass die Entführung ein Verbrechen ist, aber rechtfertigt das den kaltblütigen Mord an palästinensischen Jugendlichen?», fragte Abbas.

«Was hat Herr Netanjahu zu diesen Morden zu sagen? Verurteilt er sie?» Sei die «Gewalt und die Zerstörung von Häusern» tatsächlich gerechtfertigt, fragte Abbas.

«Ich habe keinerlei glaubwürdige Information, dass die Hamas für das Verschwinden der drei Jugendlichen verantwortlich ist», sagte Abbas, der die Entführung verurteilte, zugleich aber von Israel Beweise für eine Verwicklung der Hamas in den Fall gefordert.

Von der Hamas und anderen Palästinensern wird Abbas dafür kritisiert, dass er trotz der Razzien die Sicherheitszusammenarbeit mit den israelischen Behörden beibehalte.

Kritik an Kollektivstrafe

Der Einsatz ist der grösste im Westjordanland seit dem Ende der zweiten Intifada 2005. Der palästinensische UNO-Vertreter Riad Mansur rief am Freitag die internationale Gemeinschaft in einem Brief an den UNO-Sicherheitsrat auf, der «israelischen Aggression» ein Ende zu setzen und die palästinensische Zivilbevölkerung vor der «kollektiven Bestrafung» durch Israel zu schützen. Die «gefährliche Eskalation» könne «dramatische Folgen für die gesamte Region» haben.

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