Israels Regierung und die Palästinenser wollen im Gaza-Konflikt weitere 24 Stunden verhandeln. Beide Seiten bräuchten mehr Zeit, um eine Einigung zu erzielen, sagten palästinensische Unterhändler dem Fernsehsender Al-Dschasira.
Wenig später bestätigten auch israelische Regierungskreise die Übereinkunft bei den Verhandlungen in Kairo. Bis Dienstag 23 Uhr MESZ solle abschliessend über einen von Ägypten vermittelten Vertrag beraten werden.
Differenzen über weiteres Vorgehen
Die israelische Nachrichtenseite «ynet» schrieb, Israel bestehe unter anderem auf strengen Einfuhrkontrollen in den Gazastreifen, die eine Wiederbewaffnung der militanten Palästinenserorganisationen verhindern solle. Die Hamas lehne dies ab und fordere weiterhin eine Aufhebung der Blockade des Gazastreifens sowie die Einrichtung eines Seehafens.
Laut palästinensischen Medienberichten stehen beide Seiten vor dem Abschluss einer mehrwöchigen Waffenruhe. Von israelischer Seite gab es dafür keine Bestätigung. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte das israelische Verhandlungsteam bei den Gesprächen in Kairo angewiesen, auf den israelischen Sicherheitsinteressen zu bestehen.
Skeptisch äusserte sich der Chefunterhändler der Hamas bei den Gesprächen, Mussa Abu Marsuk. «Wir haben bisher keine Übereinkunft erzielt und alles, was über ein unmittelbar bevorstehendes Abkommen veröffentlicht wurde, ist unwahr», sagte er.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza starben in dem Konflikt seit dem 8. Juli auf Seiten der Palästinenser 2016 Menschen, mehr als 10‘000 wurden verletzt. Auf israelischer Seite wurden 64 Soldaten und 3 Zivilisten getötet, Hunderte Menschen erlitten Verletzungen.