Erste Hinweise zur Identität lieferten ein Führerschein, eine Bankkarte sowie das Handy. Diese Gegenstände konnte die Polizei im Lastwagen sicherstellen, nachdem der Täter erschossen wurde.
Kleinere Delikte
Laut dem zuständigen Staatsanwalt François Molins handelt es sich beim Täter um den 31-jährigen Tunesier Mohamed Lahouaiej-Bouhlel, der seit vielen Jahren in Nizza wohnt. SRF-Korrespondent Michael Gerber erklärt in der «Tagesschau», dass er aus der Gegend von Sousse in Tunesien stammen soll. Er sei Chauffeur und Lieferant und habe seinen Lastwagenführerschein erst kürzlich bekommen.
Der Mann ist nach Angaben aus Polizeikreisen bisher nicht als Islamist aufgefallen. Er war der Polizei aber wegen anderer Vergehen bekannt, vor allem wegen Gewalttaten. Seine Wohnung in einem Vorort von Nizza wurde von den Ermittlern durchsucht.
Den Geheimdiensten unbekannt
Im März war der Attentäter wegen Waffengewalt zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden, sagte Staatsanwalt François Molins. Dabei ging es nach Angaben der französischen Behörden um einen Streit nach einem Verkehrsunfall, bei dem der Mann eine Holzpalette auf seinen Kontrahenten geworfen habe.
Gemäss dem Staatsanwalt sei der 31-Jährige den Geheimdiensten «vollkommen unbekannt». Er sei auch in keiner Datenbank wegen möglicher Radikalisierung geführt worden. Vor seiner Erschiessung habe er mehrfach auf Polizisten geschossen. Molins bestätigte, dass es kein Bekennerschreiben zu dem Anschlag gibt. Der Anschlag entspreche aber den «Mord-Appellen» von verschiedenen islamistischen Gruppen.
Salsa, Frauen und ein Kind
«Laut einem Porträt des Senders France 2 war der Mann wenig religiös, habe den Ramadan zwar begonnen, aber wieder abgebrochen», erklärt SRF-Korrespondent Gerber. «Er liebte Salsa und Frauen, war aber ein Einzelgänger, der seine Frau und seine drei Kinder verlassen hatte und keinen Kontakt zu ihnen pflegte.» Die Ex-Frau des Mannes befindet sich gemäss Polizeikreisen mittlerweile in Polizeigewahrsam. Angeblich hatte sie die Scheidung eingereicht.