Wer führt den Weltfussballverband aus der Krise? Auf den Nachfolger von Joseph Blatter wartet viel Arbeit unter kritischer Beobachtung der gesamten Weltpresse. Alles andere als eine leichte Aufgabe. Trotz dieser Ausgangslage bewerben sich fünf Kandidaten für den Job.
Die besten Wahlchancen haben Scheich Salman bin Ibrahim al-Khalifa aus Bahrain und der Schweizer Gianni Infantino – zumal sich der Südafrikaner Tokyo Sexwale, gemäss Medienberichten seiner Heimat, zurückziehen will. Der Uefa-Generalsekretär kann zwar auf die Unterstützung Südamerikas zählen, der europäische Verband steht allerdings nicht geschlossen hinter der Kandidatur des 45-jährigen Wallisers.
Zur Wahl treten zudem auch Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien und Jérôme Champagne aus Frankreich an.
Transparenz und Reformen
In der vergangenen Woche bereiste Infantion elf Länder auf vier Kontinenten und so soll es auch in den nächsten Wochen weitergehen, sagt der Präsidentschaftsanwärter. Sein Credo seiner Kampagne: den Fussball wieder in den Mittelpunkt rücken. Den Fokus will Infantino dabei vor allem auf die Nachwuchsförderung legen. Experten und finanzielle Mittel sollen den Sport ausserhalb Europas weiter entwickeln.
Auf Infantinos Liste stehen aber auch Reformen. «Wir müssen die Glaubwürdigkeit der Fifa wieder herstellen.» Im Vordergrund stehe Transparenz bei den Finanzen und Amtszeitbeschränkung. «Das alles muss eingeführt und am ersten Tag nach der Wahl gelebt werden.»
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Bild 1 von 5. Gianni Infantino (Schweiz, 45): . Ist Rechtsanwalt und amtierender Generalsekretär vom Europäischen Fussballverband Uefa. Er wurde in Brig (VS) geboren, besitzt auch den italienischen Pass. Der Schweizer hätte zu Gunsten Michel Platinis zurückgezogen -– doch das hatte sich durch den Rückzug des UEFA-Bosses erledigt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 5. Scheich Salman bin Ibrahim al-Khalifa (Bahrain, 50): . Der Fussballfunktionär ist Präsident des Asiatischen Fussballverbandes Afc und Exekutivkomitee-Mitglied bei der Fifa. Er ist grosser Favorit für die Nachfolge, jedoch ermittelt die Ethikkommission gegen ihn wegen Verdacht auf Verletzung von Menschenrechten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 5. Jérôme Champagne (Frankreich, 57): . Der französische Diplomat war von 1999 bis 2010 in verschiedenen beratenden Funktionen und Generalsekretär unter Sepp Blatter bei der Fifa. Champagne hat deshalb nicht die besten Chancen obwohl er der Einzige ist, der mit einem Wahlprogramm antritt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 5. Prinz Ali bin Al Hussein (Jordanien, 39): . Der Präsident des Westasiatischen Fussballverbände Waff und des jordanischen Fussballverbandes wäre ein grossartiger Präsident, sagte Platini Anfang dieses Jahres vor der letzten Wahl. Doch jetzt hat er nicht einmal in seinem asiatischen Kontinentalverband eine verlässliche Mehrheit hinter sich. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 5. Tokyo Sexwale (Südafrika, 62):. Der Politiker und Geschäftsmann war Mitglied des Organisationskomitees der Fussball WM 2010 in Südafrika. Sexwale kämpfte einst an der Seite von Nelson Mandela gegen die Apartheid und sass deshalb 13 Jahren im Gefängnis. Heute sitzt er in der Fifa-Medienkommission und wurde von Blatter und Franz Beckenbauer zur Kandidatur animiert. Bildquelle: Keystone.