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International Westliche Reporter als Zielscheibe in Syrien

Der März war ein besonders blutiger Monat im syrischen Bürgerkrieg. Für Zivilisten, aber auch für Journalisten. Das kann Martin Durm bezeugen. Der ARD-Reporter ist am Karfreitag in Aleppo unter Beschuss geraten. Sein Kollege wurde dabei schwer verletzt.

Der langjährige ARD-Fernsehkorrespondent für die arabische Welt, Jörg Armbruster, wurde letzten Freitag bei Dreharbeiten in der nordsyrischen Stadt Aleppo angeschossen und dabei schwer verwundet. Sein erfahrener Radiokollege Martin Durm sowie der Fahrer kamen bei dem Schusswechsel unverletzt davon.

Armbruster wurde in einem syrischen Spital notoperiert und nach zwei Tagen in ein türkisches Spital transferiert. Er sei schwer verletzt, sein Zustand jedoch stabil, sagte SWR-Sprecher Wolfgang Utz am Sonntag. Der 65jährige konnte inzwischen nach Deutschland ausgeflogen werden. Mit an Bord war auch Martin Durm.

Gewollte Attacke auf Presse

Ob Durm und der verletzte Armbruster zwischen die Fronten geraten waren oder absichtlich von Heckenschützen beschossen wurden, war zunächst unklar. Gegenüber SRF vermutet Durm jedoch einen gezielten Angriff: «Die Wut, wenn sie sich auf ein Kamerateam oder auch auf einen Radiojournalisten bezieht, ist im Grunde eine repräsentative Wut: Sie richtet sich gegen den Westen.»

Audio
ARD-Reporter Martin Durm: «Wir wurden gezielt von einem Scharfschützen unter Beschuss genommen.»
aus Echo der Zeit vom 04.04.2013.
abspielen. Laufzeit 7 Minuten 25 Sekunden.

Durm kennt die Situation im kriegsgeschüttelten Land: «Auf Journalisten ist ein regelrechtes Kopfgeld in Syrien ausgesetzt. Fünf sind mittlerweile entführt worden.» Es sei lebensgefährlich, mit einem als Pressefahrzeug gekennzeichneten Auto unterwegs zu sein. Damit mache man sich zum Ziel der Scharfschützen.

Die beiden Journalisten hatten sich laut SWR seit Anfang letzter Woche im Gebiet der Freien Syrischen Armee aufgehalten, um eine Reportage über die Rebellen zu drehen. «Wir können letztendlich immer nur das berichten, was wir sehen», sagt Durm. «Aber das reicht, um zu begreifen, dass dieser Krieg mittlerweile an Brutalität und an Grausamkeit ein Ausmass erreicht hat, dass sich mit keinem anderen bewaffneten Konflikt, den ich in den letzten zehn Jahren gesehen habe – egal ob in Libyen, oder im Jemen, oder auch in Bosnien – vergleichen lässt.»

Auf Journalisten ist in Syrien ein regelrechtes Kopfgeld ausgesetzt.
Autor: Martin Durm Radioreporter

Der 1959 geborene Martin Durm erhielt vergangenes Jahr den Deutschen Radiopreis für seine Reportage «Muammar al Gaddafi: Aufstieg und Fall eines Despoten». Armbruster hatte im Januar 2013 die Leitung des Auslandsstudios in Kairo abgegeben, von wo aus er mehrere Jahre lang unter anderem über den Rücktritt Hosni Mubaraks und über den Bürgerkrieg in Libyen berichtet hatte.

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