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International Whistleblower Snowden will weiteren Zündstoff liefern

Edward Snowden brachte ans Licht, wie tief die USA in die Privatsphäre der Bürger eindringen. Aus Angst vor einem unfairen Rechtsverfahren ergriff er die Flucht nach Hongkong. Doch der 29-Jährige scheint unbeirrt: Er will weitere Details über die Spähprogramme der US-Geheimdienste offenbaren.

Der in Hongkong untergetauchte Informant Edward Snowden hat die Enthüllung des Prism-Spähprogramms verteidigt – und will weiteren Zündstoff liefern. Der Ex-Geheimdienstmitarbeiter sagte der britischen Zeitung «The Guardian», er werde «weitere Details» über die Überwachung von Internetnutzern durch die National Security Agency (NSA) preisgeben.

 

Dabei bekräftigte er den Vorwurf, dass die NSA weitreichenden Zugriff auf private E-Mails und Daten zum Surfverhalten im Internet habe.

Einfacher Daten-Zugriff oder nur per Gerichtsbeschluss?

Der «Guardian» und die «Washington Post» hatten mit Snowdens Hilfe die Existenz des Spähprogramms Prism aufgedeckt, bei dem die NSA die Nutzerdaten grosser Internetkonzerne wie Google und Facebook auswertet. Die Unternehmen bestreiten aber einen direkten Zugriff der Geheimdienste auf ihre Server. 

 

Dem widerspricht Snowden: Den Analysten werde bei der NSA freie Hand beim Ausspähen im Internet gelassen. Die Einhaltung der Gerichtsbeschlüsse, die der Überwachung zugrunde liegen, werde nur selten überprüft. Die Ausrede der Geheimdienste sei, dass bei der Suche nach Terrorverdächtigen zufällig auch die Daten unbescholtener Bürger abgegriffen würden. «Aber am Ende hat irgendjemand bei der NSA deine Kommunikationsdaten», sagte Snowden. 

Audio
Das Internet, eine Monopolmaschine
aus Echo der Zeit vom 16.06.2013. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 34 Sekunden.

Snowden: «Die Wahrheit kommt heraus»

«Alles, was ich jetzt sagen kann, ist, dass die US-Regierung das nicht vertuschen können wird, indem sie mich inhaftiert oder ermordet», erklärte Snowden weiter. «Die Wahrheit kommt heraus und kann nicht aufgehalten werden.»

Der 29-jährige Computertechniker hatte als Angestellter einer externen Beratungsfirma im US-Bundesstaat Hawaii für die NSA gearbeitet. Dabei hatte er geheime Dokumente zu den Überwachungsprogrammen an sich gebracht.

Vorwurf: «Keine Chance auf einen fairen Prozess»

Snowden wies in dem Interview ausserdem Anschuldigungen zurück, dass er ein chinesischer Spion sei. Er sei nach Hongkong geflohen, weil er befürchtet habe, kein faires Verfahren in seiner Heimat zu bekommen.

 

«Die US-Regierung hat wie bei anderen Informanten auch unverzüglich und vorhersehbar jede Möglichkeit auf einen fairen Prozess zerstört, indem sie mich offen des Landesverrats für schuldig erklärt hat», sagte er.

Snowden will sich nach eigenen Angaben um politisches Asyl bemühen. Die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong hat mit den USA allerdings ein Auslieferungsabkommen.

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