Nach einigen relativ ruhigen Tagen sind bei neuen Luftangriffen auf die syrische Stadt Aleppo mindestens zwölf Menschen getötet worden. Auf die Rebellengebiete im Osten der geteilten Stadt hätten russische Kampfflugzeuge Bomben abgeworfen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Sie sprach von den «schwersten russischen Bombardierungen» seit einer Woche. Unter den Toten in den Stadtteilen Bustan al-Kasr, Ferdus und Al-Katarigi seien auch vier Kinder. Auch der Rebellenkommandant Sakaria Malhifdschi bestätigte der Agentur Reuters: «Es gibt neue Bombardierungen. Sie sind massiv». Ein Reporter von AFP berichtete von einem zerstörten mehrstöckigen Gebäude.
«Schwerste Bombardierungen»
Laut dem Aktivisten Mahmut Raslan haben russische Kampfjets erneut mindestens eine bunkerbrechende Bombe abgeworfen. Russland unterstützt den syrischen Machthaber Baschar al-Assad bei der Militäroffensive zur Rückeroberung von Aleppo. Die Regierungstruppen wollen die geteilte Stadt vollständig unter ihre Kontrolle bringen. Sie kontrollieren den Westen Aleppos, die Rebellen den Osten.
Rebellen im Osten der Stadt Aleppo haben am 10. Oktober auf dem Youtube-Kanal von Aleppo Media Center (AMC) Videoaufnahmen mit einer Drohne publiziert, welche Strassenzüge des zerstörten Stadtteils zeigen.
Vor knapp einer Woche hatte die syrische Armee mitgeteilt, sie werde ihre Angriffe auf Aleppo reduzieren, damit Zivilisten den von Rebellen beherrschten Ostteil der Stadt verlassen könnten. Am Montag hatte das Staatsfernsehen verkündet, auch Rebellen könnten den belagerten Teil Aleppos mit leichten Waffen wie Gewehren verlassen. Ähnliche Ankündigungen hatten sich in der Vergangenheit aber als Finte herausgestellt.
Rebellen-Angriff auf Schule
Auch im Süden Syriens geht die Gewalt weiter. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete von einem Raketenangriff der Rebellen auf eine Schule in der Stadt Daraa. Dabei sollen mindestens fünf Kinder getötet worden sein. Das berichtete auch die Syrische Beobachtungsstelle.