Rettungsteams setzen auf die sogenannte Blackbox, um herauszufinden, warum Flug MS804 über dem Mittelmeer spurlos verschwunden ist. Doch wieso dauert es in dem recht eng begrenzten Absturzraum so lange, bis sie gefunden wird?
«Das hängt mit der Funktionsweise des Unterwasser-Peilsenders zusammen», erklärt Martin Fendt vom Flugzeughersteller Airbus. Dieser Sender ist am Flugdatenschreiber angebracht und sendet mindestens 30 Tage lang akustische Signale – neuere Modelle sollen bis zu 90 Tage lang funktionsfähig bleiben. Er wird bei Wasserkontakt aktiviert und sendet dann sogenannte «Pings».
«Man muss aber schon relativ nahe dran sein, um die Signale des Unterwasser-Peilsenders zu orten», sagt Fendt. «Das kann mehrere Stunden, aber auch Tage dauern.» «Relativ nahe» bedeute etwa zwei bis drei Kilometer Entfernung zum Sender. Zudem müsse die Blackbox nicht zwangsläufig nahe am Fundort der Maschine liegen. Bei der Suche würde über ein Ausschlussverfahren das Suchgebiet immer weiter eingeengt.
Flugschreiber liefern den Ermittlern wichtige Informationen zur Aufklärung von Flugunfällen. Sie bestehen aus dem Datenrekorder (Flight Data Recorder, FDR) und dem Stimmenrekorder (Cockpit Voice Recorder, CVR). Häufig ist die Blackbox in der Signalfarbe Orange gehalten. Das Gehäuse übersteht Abstürze aus grosser Höhe und ist absolut wasserdicht.
Auf dem Stimmenrekorder sind Tonaufnahmen der Gespräche von Pilot und Co-Pilot sowie weitere Geräusche im Cockpit gespeichert. Der Datenrekorder zeichnet auf allen Flügen unter anderem Kurs, Geschwindigkeit, Flughöhe oder Neigungswinkel der Maschine auf. Er speichert GPS-Daten und gibt so Auskunft über den genauen Ort eines Unglücks – auch wenn die Trümmer später weit verstreut sind.