Dieses Langzeitziel sei ein «starkes Signal», sagte Samantha Smith vom WWF in Paris. Die Regierungen hätten das Problem erkannt und ernst genommen. Jetzt liege alles an der Umsetzung.
Im Schlusstext ist das zu erreichende Langzeitziel eine Erwärmung der Welt unter zwei Grad. Die Bemühungen sollten aber fortgesetzt werden, um den Anstieg auf 1,5 Grad begrenzen zu können, heisst es in dem Text.
Obwohl die fossilen Energieträger, deren Verbrennung hauptsächlich zur Erwärmung der Erde führen, nicht explizit im Text erwähnt sind, zeigte sich Kumi Naidoo von Greenpeace zufrieden. Das Ziel, dass in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts die Treibhausgasemissionen auf null gesenkt werden sollten, bedeute nichts anderes, als keine fossile Energie mehr ab 2050.
Auch Tim Gore von Oxfam sprach bei der Erwähnung des 1,5-Grad-Ziels von einem «wichtigen, moralischen Sieg». Dagegen zeigte er sich enttäuscht über die Handhabung der Klimafinanzierung, also die Unterstützung für die direkt betroffenen Länder. Es sei kein Rhythmus vorgesehen für eine Erneuerung und Verbesserung.
WWF Schweiz: «Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter beschlossen»
«Es ist erstmalig, dass alle Länder in die Pflicht genommen werden, den Klimawandel zu bekämpfen», fasst Patrick Hofstetter, Leiter Energie und Klima bei WWF Schweiz, den Beschluss der Staatengemeinschaft zusammen.
Nebst dem zentralen Punkt, die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten, lobt Hofstetter insbesondere den Beschluss, dass die CO2-Emissionen noch in diesem Jahrhundert auf null sinken müssen. «Der Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter wurde heute beschlossen», fasst Hofstetter letztere Vorgabe zusammen.
Nun stünden die einzelnen Staaten in der Verantwortung: Sie bestimmten ihre Klimaziele und die Massnahmen, mit denen sich diese Ziele erreichen liessen. Für Patrick Hofstetter bleiben insbesondere, folgende, «wichtige Details» offen: Welches Land wieviel Beitrag zur Reduktion der Emission leisten muss, aber auch wieviel ein Land beitragen muss, um den ärmsten Ländern bei der Umsetzung der Klimaziele zu helfen.
Schweiz gefordert
An die Adresse der Schweiz forderte der WWF, den Tatbeweis zu erbringen. Die Schweiz habe in Paris zu Recht eine Klimapolitik gefordert, mit der die Welt unter 1,5 Grad Erwärmung bleiben könnte.
Die nächstes Jahr anstehenden Revisionen des CO2-Gesetzes müssten deshalb eine in der Schweiz zu erzielende CO2-Senkung um 60 Prozent bis 2030 enthalten. Das Reduktionsziel der Schweiz für Paris spricht von einer Senkung um 50 Prozent bis 2030, mindestens 30 Prozent im Inland, der Rest kann im Ausland erreicht werden.