Zwei ukrainische Kampfflugzeuge vom Typ Suchoi Su-25 sind nahe der Stadt Snischne, östlich der Rebellenhochburg Donezk, um 13.30 Uhr Ortszeit abgeschossen worden. Ein ukrainischer Militärsprecher bestätigte den Abschuss. Die Piloten konnten sich laut einem Militärsprecher mit dem Schleudersitz retten.
Auch die Aufständischen bestätigten den Abschuss. «Ein Pilot rettete sich bei Sneschnoje per Schleudersitz, die zweite Maschine flog zunächst schwer getroffen Richtung Norden weiter», sagte ein Sprecher.
Fliegerabwehr ab russischem Territorium
Die Raketen, die die Flugzeuge getroffen haben, sind «nach vorläufigen Informationen vom Territorium der Russischen Föderation aus abgefeuert worden», erklärte Andrej Lyssenko vom Nationalen Sicherheitsrat in Kiew. Die Kampfjets seien in einer Höhe von 5200 Metern unterwegs gewesen. Das sei zu hoch für die schultergestützten Raketenwerfer der Separatisten. «Die Maschinen wurden von mächtigen Luftabwehr-Raketensystemen beschossen.»
Die Ukraine hatte bereits in der Vergangenheit erklärt, ihre Militärflugzeuge seien von russischem Territorium aus abgeschossen worden. Moskau hatte dies stets
bestritten.
Nicht der erste Abschuss
Bereits am Vortag habe die «Volkswehr» zwei Suchoi-Jets abgeschossen, behauptete deren Sprecher. Die Aufständischen benutzen dazu nach eigenen Angaben tragbare Raketenwerfer, die laut Experten aber nur für Treffer in niedrigen Flughöhen geeignet sind. In den vergangenen Wochen hatten die Separatisten mehrfach ukrainische Militärflugzeuge, darunter auch Kampfjets, abgeschossen.
Die USA haben die Separatisten auch beschuldigt, auch die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit einer Rakete zerstört zu haben. Die Separatisten weisen die Vorwürfe zurück und werfen der ukrainischen Armee vor, das Passagierflugzeug mit einer Rakete getroffen zu haben.
Ziehen sich die Separatisten zurück?
Nach Darstellung des ukrainischen Militärs sind die pro-russischen Separatisten in der umkämpften ostukrainischen Industriemetropole Donezk auf dem Rückzug. Die Aufständischen hätten in Scharen Stellungen in den Aussenbezirken aufgegeben und sich in das Zentrum der Stadt zurückgezogen, erklärte das Militär.
Einwohner der Stadt berichteten, Separatisten hätten vor der Universität in der Innenstadt Schützengräben ausgehoben. In den Studentenwohnheimen hätten zuletzt die Rebellen gelebt.
Schwere Kämpfe wurden den zweiten Tag in Folge aus der Region Lugansk gemeldet, der zweiten noch von den Separatisten kontrollierten Stadt. In der Donezk-Region wurden seit Ausbruch der Kämpfe im Frühling nach Angaben von Mitarbeitern im Gesundheitswesen 432 Menschen getötet und 1015 verletzt.