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Der Iran darf militärisch nicht unterschätzt werden
Aus 10 vor 10 vom 07.01.2020.
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Irans Schlagkraft Die militärische Stärke des Iran könnte gefährlich werden

Nach der Tötung des iranischen Generals Kassam Soleimani ist der Iran in Aufruhr. Die Regierung liess wissen, man werde sich nicht mehr an das Atomwaffenabkommen halten und wieder waffenfähiges Uran anreichern.

Der Iran verfügt über ein Waffenarsenal für wirksame Angriffe. Das hat das Land nicht nur mit dem aktuellen Angriff auf US-Stützpunkte im Irak, sondern auch schon letzten Herbst demonstriert. Mit von Drohnen abgefeuerten Lenkwaffen hat der Iran mutmasslich saudi-arabische Ölraffinerien angegriffen. Auch wenn nie ganz nachgewiesen wurde, dass es der Iran war, deutet doch vieles darauf hin.

Laut Mauro Mantovani von der Militärakademie der ETH Zürich, darf der Iran militärisch nicht unterschätzt werden, wie er gegenüber SRF News ausführt:

«Iran hat ein breites Waffenarsenal, das einem Gegner gefährlich werden kann. Angefangen von Artillerie über Kurzstreckenraketen bis zu Marschflugkörper mittlerer Reichweite. Mit denen können sie die ganze arabische Halbinsel, inklusive dem Nahen Osten und Israel abdecken. Darüber hinaus haben sie ein Arsenal an Drohnen, die sie sehr präzise zum Einsatz bringen können.»

Soldaten in sandfarbenen Kampfanzügen marschieren.
Legende: Angehörige der Iranischen Revolutionsgarde an einer Militärparade (2011). Reuters

Elitetruppe der Revolutionsgarde

Das iranische Parlament hat inzwischen auch beschlossen, das Budget der Al-Kuds-Brigaden um rund umrgerechnet 210 Millionen Franken zu erhöhen. Die iranischen Streitkräfte, wenn auch zahlenmässig den USA weit unterlegen, seien nicht zu unterschätzen, sagt der Militärexperte Mantovani:

Die Al-Kuds-Brigaden, rund 15'000 Elite-Soldaten, sind besser ausgerüstet und ausgebildet als der Rest der iranischen Armee.
Autor: Mauro Mantovani Militärexperte ETH

«Es ist am wahrscheinlichsten, dass die militärische Reaktion von den Al-Kuds-Brigaden ausgehen wird. Zum einen, weil der ermordete Soleimani ihr Kommandant war. Zum anderen, weil sie im Ausland operieren und im Kontakt stehen zu lokalen Milizen und pro-iranischen Kräften. Die Al-Kuds-Brigaden umfassen ungefähr 15'000 Mann und Elite-Soldaten. Sie sind Teil der Revolutionsgarden, die ungefähr zehnmal so gross sind und auch besser ausgerüstet und ausgebildet sind als der Rest der iranischen Armee.»

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Mauro Mantovani: «Militärische Reaktion wohl durch Al-Kuds-Brigaden»
Aus 10 vor 10 vom 07.01.2020.
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Risiko Atomwaffen

Dazu kommt, dass Teheran damit droht, waffenfähiges Uran herzustellen. Doch selbst wenn, würde es noch einige Zeit dauern, bis der Iran Atomwaffen hätte, erklärt der Experte.

«Man kann sagen, dass es wahrscheinlich ein halbes bis ein ganzes Jahr dauern wird, bis die Iraner Uran auf 90 Prozent anreichert haben, was es braucht, damit es waffenfähig wird. Und dass sie ungefähr ein Jahr brauchen, um einen Sprengkopf herzustellen.»

Die Iraner sind geeint in ihrer Wut. Doch eine offene Konfrontation mit den USA wird die Regierung wohl nicht suchen. Das Regime ist berüchtigt für seine Taktik der Nadelstiche, bei denen keine Beweise direkt auf sie zurückführen.

Mauro Mantovani

Sicherheitsexperte MILAK/ETH

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Der promovierte Historiker ist seit 2009 Dozent für Strategische Studien an der Militärakademie an der ETH. Er ist durch eine Reihe von Publikationen zur schweizerischen Sicherheitspolitik hervorgetreten. Zuvor arbeitete er unter anderem im Auslandnachrichtendienst (SND).

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