Dramatische Musik, sich überschlagende Stimmen – die US-Fernsehstationen berichten im Kriegsberichterstattungs-Modus über den Wirbelsturm «Irma». Spektakel pur.
Wie Kriegshelden inszeniert
Der Sturm als Monster. Seit fast einer Woche ist «Irma» das mit Abstand dominierende Thema – inzwischen haben alle Newssender auf Dauerbetrieb geschaltet. Und die Meteorologen sind die Stars.
Aussenreporter werden wie Kriegshelden inszeniert. Vom Ocean Drive in Miami Beach berichtet einer mit Taucherbrille, phasenweise kaum verständlich, bevor er sich wieder zum Schutz hinter eine Mauer duckt
Ein Kollege steht auf einem Pier, mit einem Stahlseil angekettet, damit ihn die gewaltigen Windböen nicht wegreissen. Die Strassen sind längst leer, keine Autos, keine Menschen. Das zumindest ist der positive Nebeneffekt der phasenweise fast schon hysterischen Berichterstattung: Die Evakuierung von Millionen von Menschen hat geklappt.
Weil mit Riesenaufwand Vorkehren getroffen, viele Ratschläge befolgt und enorme Ressourcen mobilisiert wurden, hoffen die Behörden, «Irma» werde weniger Opfer fordern als zuvor auf den Karibikinseln.