- Die spanische Regierung hat sich bereit erklärt, ein Flüchlingsboot mit 629 Flüchtlingen an Bord anlegen zu lassen.
- Laut Premierminister Pedro Sanchez soll das Boot in der spanischen Stadt Valencia anlegen.
- Italien und Malta hatten sich zuvor geweigert, das Schiff in ihren Häfen anlegen zu lassen.
Die 629 Migranten waren am Samstag bei verschiedenen Rettungsaktionen von der französischen Hilfsorganisation SOS Mediterranée aufgenommen worden. Sie befinden sich weiter an Bord des Schiffes «Aquarius». Der Hilfsorganisation zufolge sind an Bord auch 123 unbegleitete Minderjährige, elf kleine Kinder sowie sieben schwangere Frauen.
Neue harte Linie Roms
Italien hatte sich geweigert, das Boot anlegen zu lassen, und Malta aufgefordert, seinen Hafen in Valletta zu öffnen. Malta weigerte sich ebenfalls und beschuldigt Italien, internationale Normen zu verletzen.
Regierungschef Giuseppe Conte gab zwischenzeitlich an, Italien habe zwei Patrouillenboote mit Ärzten an Bord entsandt, die «bereit seien einzugreifen und die Gesundheit von jedem an Bord der «Aquarius» sicherzustellen».
Italiens Innenminister Salvini, der zugleich Vizeregierungschef ist, verfolgt eine harte Linie in der Zuwanderungspolitik. Am Freitag hatte er die Nato aufgefordert, Italien zu verteidigen, das «unter Angriff aus dem Süden» stehe.