- Ein Gericht in Italien hat den früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi in einem Prozess im Zusammenhang mit seinen «Bunga-Bunga-Partys» freigesprochen.
- Das Gericht in Siena erachtete den Sachverhalt als nicht bewiesen an. Das berichteten die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos.
- Dem 85-jährigen Parteichef der konservativen Forza Italia wurde vorgeworfen, Zeugen für Falschaussagen zu den Partys mit jungen Frauen bestochen zu haben.
Einen ähnlichen Freispruch konnte Berlusconi bereits 2015 erzielen. Damals ging es um Sex mit Minderjährigen und Amtsmissbrauch. Weiter wurde auch ein mitangeklagter Musiker den Agenturberichten zufolge freigesprochen.
Ansa zitierte Berlusconis Anwälte, die von einem grossartigen Ergebnis sprachen. Der Parteichef sei zufrieden. Berlusconi selbst reiste am Donnerstag nach Brüssel und traf dort am Rande des Gipfels der EU-Staats- und Regierungschefs auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, wie er auf Facebook schrieb.
Der in Italien oft nur «Cavaliere» – also Ritter – genannte Berlusconi ist auch in Mailand wegen Bestechung angeklagt. Das Gericht in der norditalienischen Metropole wollte zuletzt ein Gutachten zu Berlusconis psychischem und physischem Zustand erstellen lassen, der 85-Jährige weigerte sich aber. Der Fortgang des Prozesses dort war zunächst unklar.