Italien muss weiter auf ein neues Staatsoberhaupt warten. Auch im vierten Wahlgang schaffte keiner der Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit. Der vom Mitte-Links-Bündnis aufgestellte ehemalige Ministerpräsident Romano Prodi erhielt nur 395 Stimmen.
Damit steht fest, dass auch viele Wahlmänner und -frauen aus dem eigenen Lager ihm nicht die Stimme gaben – sie haben zusammen 496 Stimmen in der Wahlversammlung. Prodi verfehlte die notwendige Mehrheit von 504 Stimmen deutlich. Er zog daraufhin am Abend seine Kandidatur zurück. Am Samstag soll nun ein fünfter und möglicherweise auch ein sechster Wahlgang stattfinden.
Nach der ergebnislosen vierten Runde kündigte Mitte-Links-Chef Pier Luigi Bersani am Abend seinen Rücktritt an. Nach Berichten mehrerer Nachrichtenagenturen will er nach der Wahl eines neues Präsidenten sein Amt als Parteichef der Sozialdemokraten niederlegen.
Prodi war bereits der zweite Kandidat, den Bersanis Bündnis ins Rennen geschickt hatte. Der erste, Franco Marini, war in den ersten drei Wahlgängen gescheitert.