Vom Teenie-Model zur Präsidenten-Beraterin
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Bild 1 von 12. Ivanka Trump auf dem Arm des Vaters. Damals, am Tennis-Match der US-Open in New York im September 1994, musste sich das Gespann noch mit den hinteren Rängen begnügen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 12. Drei Jahre später hat sich die schöne Tochter des US-Präsidenten dann bereits ein paar Ränge nach vorne gebracht. Und zwar auf das Cover der Jugendzeitschrift «Seventeen». Bildquelle: twitter/@BuzzFeedRewind.
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Bild 3 von 12. Wo Pferde und Milliarden zusammenkommen, da geht es notgedrungen nicht ohne grosse Hüte. Hier sieht man die 16-Jährige am Royal Ascot Pferderennen in England im Juni 1998 an der Seite ihrer Mutter Ivana (links). Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 12. Nach verschiedenen Eliteschulen und einem Bachelor in Wirtschaftswissenschaften gilt es, in Vaters Fussstapfen zu treten. Und wo ginge das besser als in einem von Papas Nebenprojekten? Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 12. Im «Trump International Hotel and Tower Chicago» haben ab Mai 2006 Tochter Ivanka und Sohn Donald Trump Jr. das Sagen. Die blonde Tochter ist sich gewohnt, ihren Kopf durchzusetzen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 12. Selbst in der für Amerikaner so delikaten Frage nach der Religionszugehörigkeit hat sie ihren eigenen Willen. Im Oktober 2009 konvertiert Ivanka vom Presbyterianismus zum Judentum und heiratet den jüdisch-orthodoxen Geschäftsmann Jared Kushner. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 12. Auch geschäftlich entwickelt sich die umtriebige Tochter weiter. Nach der Model-Karriere, einer eigenen Schmuck- und Kleider-Linie und einem Abstecher ins Management, zieht es Ivanka sieben Jahre später in die Politik – Beraterin von Vater Donald. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 12. Für den umstrittenen Vater tourt sie durch die Staaten, um unter anderem einfache Bürger in Ohios Stahlrohr-Fabriken von den Fertigkeiten ihres Vaters zu überzeugen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 12. Spätestens ab da tragen ihre neuen Freunde eher einen Schlips denn flippige Sneakers, wie der Herr hier im Bild. Er ist kein Geringerer als der mächtige CEO von Ernst & Young, Mark Weinberger. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 12. Der Fotograf dieses Bildes hat seinen Fokus gemacht. Neben der schillernden Präsidententochter kann man den kanadischen Premierminister Justin Trudeau anlässlich eines Meetings im Weissen Haus von Anfang 2017 ruhig in der Unschärfe belassen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 12. Vorläufig letzter Höhepunkt auf Ivanka Trumps Bekanntenliste dürfte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sein. Ivankas Charme scheint bei der Kanzlerin besser anzukommen, als der karge Händedruck des Vaters. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 12. Der jüngste Spross Ivankas hat mit dem ganzen Zirkus (noch) gar nichts zu tun. Nebst ihrem neuen Büro-Job im Weissen Haus kümmert sich die 36-jährige um drei Kinder, das jüngste hier auf dem Arm heisst Theodore James und ist ein Jahr alt. Bildquelle: Keystone.
Als Donald Trump im Januar vom Trump Tower ins Weisse Haus gezügelt ist, verlegten auch Ivanka Trump, deren Gatte Jared Kushner und deren drei Kinder ihren Wohnsitz von New York nach Washington, D.C.
Im Gegensatz zu Kushner hat Ivanka allerdings nie ein Amt angestrebt. Sie braucht ein solches nicht. Auch ohne offizielle Funktion hat sie ein gewichtiges Wort mitzureden. Bereits früher schon als Managerin in der Trump-Firma. Nun als «First Daughter» in der Trump-Regierung.
Bloss pro forma ist sie neuerdings als Bundesangestellte ohne Lohn angestellt – so bekommt sie ein offizielles Handy und hat weniger Probleme, eine Zulassung für vertrauliche Dokumente zu erhalten.
Unbeschränkter Zugang zum Präsidenten
Die 35-Jährige ist das Lieblingskind ihres Vaters. Dieser sieht in Ivanka das, was sein eigener Vater einst in ihm gesehen hat: Eine durchsetzungsfähige Person, die im Berufsleben Erfolg hat. Das imponiert Donald Trump. Er hört auf Ivankas Rat.
Jetzt zieht sie in ein Büro im zweiten Stock im Westflügel des Weissen Hauses ein. Sie ist künftig nur ein paar Schritte vom Oval Office entfernt. Ivanka ist eine der wenigen Personen, die unbeschränkten Zugang zum Präsidenten haben. Ihre undefinierte Rolle als informelle Beraterin macht sie schwierig fassbar – und in den Augen vieler gerade wegen des fehlenden Jobprofils umso mächtiger.
Ivanka am Tisch mit ausländischen Staatsgästen wie Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel oder Kanadas Premierminister Justin Trudeau. Ivanka an der Seite ihres Vaters bei der Trauerfeier eines gefallenen Elite-Soldaten. Ivanka bei einem Treffen mit Top-Managerinnen. Die dreifache Mutter ist oft im Zentrum des Geschehens. Nicht selten übernimmt sie Aufgaben, die früher die «First Lady» übernommen hatte – und nicht die «First Daughter».
Demokraten hoffen auf Ivanka
Politisch hat sie sich in den ersten Wochen der Trump-Präsidentschaft stark gemacht für Frauen in der Wirtschaft und für bezahlten Mutterschaftsurlaub. Sie soll sich auch dafür eingesetzt haben, dass ein Dekret gestoppt wurde, das die Rechte von Schwulen und Lesben eingeschränkt hätte.
Demokraten haben gehofft, die in Gesellschaftsfragen offene New Yorkerin wirke auch bei der Klimapolitik oder Gesundheitsreform mässigend auf ihren Vater ein. Bis jetzt allerdings vergeblich. Das hat ihr Kritik eingebracht – etwa von Cecile Richard, der Präsidentin der Organisation «Planned Parenthood». Sie kritisierte gegenüber «BuzzFeed» das «eisige Schweigen» Ivankas während der Debatte um die Gesundheitsreform.
Doch auch von rechts gibt es Kritik. Politberaterin Amanda Carpenter, die im Wahlkampf Trumps Widersacher Ted Cruz beraten hat, wirft Ivanka Trump Vetternwirtschaft vor: «Alles, was Ivanka bis jetzt als arbeitende Frau getan hat, wird zur Farce», schreibt sie im «Cosmopolitan». Sie habe ihren Job nur, weil sie die Tochter sei, nicht wegen ihrer Qualifikationen. Zudem nehme sie einer besser qualifizierten Frau eine riesige Berufschance weg.
Kein Zweifel: Ivanka Trump polarisiert. Und Ivanka Trump lässt sich nicht instrumentalisieren. Ihr einziges Ziel sei es, ihren Vater offen und ehrlich zu beraten, schreibt sie denn auch in einer Medienmitteilung. Und, was sie nicht schreibt, ist wohl auch dafür zu sorgen, dass der Name Trump die Präsidentschaft unbeschadet übersteht.