In den USA haben Demonstrierende im ganzen Land an das Ende der Sklaverei vor 155 Jahren erinnert und zumeist friedlich gegen Rassismus protestiert. Von New York über Chicago bis nach Oakland fanden Kundgebungen, Märsche und Autokorsos anlässlich des «Juneteenth»-Tages statt.
Statue gestürzt
In Washington D.C. rissen Demonstranten allerdings die einzige Statue eines Südstaaten-Generals in der Hauptstadt herunter, warfen brennbares Material auf das über drei Meter hohe Standbild von Albert Pike und legten Feuer. Dazu riefen sie «Ohne Gerechtigkeit keinen Frieden!» und «Keine rassistische Polizei!».
In der Bucht von San Francisco stürzten sich viele Hundert Schwimmer für eine Protestaktion ins Meer. Vor der Kulisse der historischen Alcatraz-Gefängnisinsel hielten sie schwimmend ein grosses «Black Lives Matter»-Schild hoch.
Zum Feiertag erklärt
In New York entfiel wegen der Corona-Pandemie der übliche Strassenumzug im Viertel Harlem. Bürgermeister Bill de Blasio kündigte an, dass «Juneteenth» von kommendem Jahr an ein Feiertag in der Stadt sei und dann beispielsweise Schulen geschlossen bleiben. Die Metropole folgt damit dem Bundesstaat New York und zahlreichen anderen US-Staaten.
Die Gedenkveranstaltungen standen im Zeichen der aktuellen Anti-Rassismus-Kundgebungen, die seit der Tötung des Afroamerikaners George Floyd Ende Mai in Minneapolis im ganzen Land anhalten.
«Juneteenth», auch «Freedom Day» genannt, ist jedes Jahr am 19. Juni. An diesem Datum im Jahr 1865 – kurz nach dem amerikanischen Bürgerkrieg – hatte eine entsprechende Proklamation in Texas das Ende der Sklaverei verkündet.