- Weltweit sind im vergangenen Jahr nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Global Witness 200 Umweltschützer getötet worden.
- Das gefährlichste Land für Naturschützer war Mexiko, gefolgt von Kolumbien und Brasilien, wie die Gruppe bei der Vorstellung ihres Jahresberichts mitteilte.
Vor allem Aktivistinnen und Aktivisten, die sich gegen Bergbau- und Energieprojekte, Landwirtschaft und Rodungen einsetzen, leben demnach gefährlich. Die meisten Tötungen würden nie aufgeklärt, berichtete die Organisation.
«Überall auf der Welt riskieren Indigene, Umweltaktivisten und Naturschützer ihr Leben im Kampf gegen den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt», sagte eine Sprecherin von Global Witness, Shruti Suresh.
Über drei Viertel aller tödlicher Angriffe wurden in Lateinamerika registriert. Das gefährlichste Land für Naturschützer war mit 54 Tötungen Mexiko, gefolgt von Kolumbien (33) und Brasilien (26).
«Sie spielen eine entscheidende Rolle als erste Verteidigungslinie gegen den ökologischen Kollaps, werden aber selbst angegriffen und sind Gewalt, Kriminalisierung und Schikanen ausgesetzt von repressiven Regierungen und Unternehmen, denen Profit wichtiger als Menschen und Umwelt ist», sagt Suresh weiter.
Innerhalb von zehn Jahren ein Mord alle zwei Tage
Die Gruppe dokumentiert seit zehn Jahren Gewalt gegen Umweltschützer. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 1733 Aktivistinnen und Aktivisten getötet – das entspricht einem Mord alle zwei Tage.
Vor allem Indigene werden immer wieder zur Zielscheibe: Sie machen 40 Prozent der Opfer aus, obwohl sie nur 5 Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren. «Wir brauchen mehr Aufmerksamkeit für die Lage von Umweltaktivisten», sagte der philippinische Umweltschützer Jon Bonafacio. «Die Unternehmen, aber auch die Banken, die die Projekte finanzieren, müssen direkt für die Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht werden», forderte er.