- Das französische Parlament hat ein umfassendes Gesetz gegen Müll verabschiedet. Beide Kammern des Parlamentes – der Senat und die Nationalversammlung – stimmten der Gesetzesvorlage zu.
- Damit dürfen nicht verkäufliche Textilien und Hygieneartikel ab 2022 nicht mehr vernichtet werden, sondern müssen gespendet oder recycelt werden.
- Zudem werden Kassenzettel für kleine Summen abgeschafft – ausser der Kunde verlangt sie ausdrücklich.
Das «Gesetz gegen Verschwendung» sieht auch ein neues Label für die «Reparierbarkeit» elektronischer Geräte wie Waschmaschinen, Fernseher und Handys vor. Damit will die Regierung verhindern, dass wie bisher 60 Prozent der Geräte mit einem Defekt auf dem Müll landen.
Auch gegen die sich häufenden Plastikberge geht Frankreich vor: Schnellrestaurants müssen demnach spätestens ab 2023 wiederverwendbare Verpackungen und Besteck nutzen. Allgemein droht Wegwerfverpackungen aus Plastik aber erst 2040 das Aus.
Meist unerwünschte Kassenzettel
Die Abschaffung der Kassenzettel für kleine Beträge soll schrittweise eingeführt werden – ab September 2020 soll die Regelung für Beträge bis 10 Euro gelten, ab Januar 2021 dann bis 20 Euro. «In Frankreich werden jedes Jahr mehrere zig Milliarden einfacher Kaufnachweise, die keine Rechnung darstellen, herausgeben», hiess es im Parlament.
In einem einzigen Supermarkt würden jährlich 10'600 Rollen Papier verbraucht. Das entspreche in etwa der Entfernung zwischen Paris und Montpellier. Diese Belege hätten meist eine Lebensdauer von bloss einigen Sekunden, da sie vom Händler selbst weggeworfen würden.