Österreich kämpft gegen die Inflation: Die österreichische Regierung hat ein Anti-Teuerungspaket von 28 Milliarden Euro geschnürt. Es soll die Bürgerinnen und Bürger angesichts der hohen Inflation entlasten. Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer schreibt dazu: «Unsere Aufgabe als Bundesregierung ist es, den Menschen in einer sehr schwierigen und herausfordernden Zeit Sicherheit zu geben und dort zu helfen, wo es möglich ist, indem wir die Teuerung bestmöglich abfedern.»
Der Druck ist hoch: «Die Teuerung liegt in Österreich bei schon fast 8 Prozent», sagt SRF-Österreichkorrespondent Peter Balzli. Die Umfragewerte der Koalitionsparteien, der konservativen Volkspartei und den Grünen, würden ständig tiefer sinken, so Balzli. «Mit diesem Paket versucht die Regierung nun einen Befreiuungsschlag.»
Sofortmassnahmen für 6 Milliarden Euro: Der Klimabonus wird durch einen Anti-Teuerungsbonus ergänzt. «Die Menschen in diesen schwierigen Zeiten» (so Nehammer) erhalten im Oktober 500 Euro pro Erwachsener und 250 Euro pro Kind. «Dieses Geld wird in Österreich Helikoptergeld genannt», sagt Balzli. Menschen mit geringem Einkommen sollen zusätzlich mit einer Einmalzahlung von 300 Euro entlastet werden. Für Familien wird noch im August eine zusätzliche Familienbeihilfe in der Höhe von 180 Euro ausbezahlt. Zusätzlich wird die Reform des Familienbonus vorgezogen werden.
Strukturelle Änderungen: Die strukturelle Reform betreffe insbesondere die Abschaffung der kalten Progression, also der schleichenden Steuererhöhung, und sei damit der «grösste und aufwendigste Teil» des Massnahmenpakets, schreibt der österreichische Bundeskanzler in seiner Medienmitteilung. Darüber hinaus würden auch die Unternehmen durch eine Senkung der Lohnnebenkosten entlastet.
Verschiebung der CO2-Besteuerung: Eigentlich wollte die Regierung ab Juni klimaschädliches Verhalten verteuern. Dies wird nun auf Oktober 2022 verschoben.
Wirtschaft läuft gut: Ob Österreich sich diese Aufwendung leisten kann, hänge nicht zuletzt davon ab, wie die Wirtschaft sich entwickelt, so Balzli. «Derzeit läuft die Wirtschaft gut, doch es gibt viel mehr Unsicherheiten als in normalen Zeiten.»