Seit mehr als einem Jahrhundert wird an der Malaria Impfung geforscht. Auch der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Ghebreyesus, hat seine Karriere als Malaria-Forscher gestartet. Und er habe während Jahren auf einen Durchbruch gewartet, sagte er an der gestrigen Pressekonferenz.
Er habe sich nach dem Tag gesehnt, an dem es einen wirksamen Impfstoff gegen diese schreckliche Krankheit geben würde. Nun sei dieser historische Tag gekommen, so Ghebreyesus.
Versuch mit 800'000 Probanden
Vor sechs Jahren wurde der RTS,S-Impfstoff, auch Mosquirix genannt, als wirksam empfunden. Bei Pilotprojekten in Ghana, Kenia und Malawi wurden in den letzten zwei Jahren über 2.3 Millionen Impfdosen verteilt. Das Resultat: Die Impfung ist sicher und wirkt.
Die nun von der WHO empfohlene Impfung wird die bisherigen Mittel gegen Malaria wie Moskitonetze, Insektizide oder Malaria-Medikamente allerdings nicht ersetzen. Die Impfung reduziert schwerwiegende Fälle von Malaria nur um 30 Prozent, dennoch dürfte sie Zehntausende Leben retten.
Diese Impfung sei ein Geschenk für die ganze Welt, aber am meisten Auswirkungen werde sie in Afrika haben, sagt WHO-Generaldirektor Tedros Ghebreyesus. 94 Prozent aller Malaria-Toten sind in Afrika zu verzeichnen. Die meisten davon sind Kinder: Rund 260'000 Kinder sterben jedes Jahr an Malaria.