Darum geht es: Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati denkt laut darüber nach, für den Besuch der Kathedrale von Notre-Dame in Paris fünf Euro Eintritt zu verlangen. Der Vorschlag sorgt im Nachbarland für grossen Wirbel. Notre-Dame ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Paris, bis zu 14 Millionen Menschen besuchen sie jedes Jahr. Seit dem verheerenden Grossbrand im April 2019 ist sie geschlossen. Am 7. Dezember soll sie, frisch renoviert, ihre Tore wieder fürs Publikum öffnen.
Kathedrale Notre-Dame: Der Brand und die Bilder danach
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Bild 1 von 10. Eine riesige Rauchsäule steigt am 15. April 2019 über einem der berühmtesten Wahrzeichen der Welt auf – der Kathedrale Notre-Dame von Paris. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 10. Flammen schlagen lichterloh aus dem Dachstuhl, der kleine Spitzturm der Kathedrale bricht zusammen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 10. Die Feuerwehr ist mit hunderten Einsatzkräften vor Ort. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 10. Der Brand ist auf dem Dachboden der Kathedrale ausgebrochen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 10. Das Feuer bringt an mehreren Stellen des Kirchenschiffs die Deckenkonstruktion zum Einsturz. Die Statik des Gebäudes ist aber nicht in Gefahr. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 10. Ein Blick in das Kircheninnere zeigt verkohlte und herabgestürzte Dachbalken. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 10. «Wir werden Notre-Dame wieder aufbauen», sagt Regierungschef Emmanuel Macron nach einem Besuch vor Ort kurz nach dem Brand. «Denn das ist es, was die Franzosen erwarten.» Und er kündigt eine nationale Spendensammlung an, um den Wiederaufbau zu finanzieren. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 10. Am zweiten Jahrestag nach dem Brand begutachtet Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, das Gewölbe der Notre-Dame. Bildquelle: Reuters.
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Bild 9 von 10. Ein Blick ins Kirchenschiff der Notre-Dame im Juni 2021: Gerüst reiht sich an Gerüst. Bildquelle: Reuters.
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Bild 10 von 10. Es wurden bereits 1000 Eichen gefällt, um damit die Turmspitze und das Querschiff renovieren zu können. Bildquelle: Reuters.
Hohe Kosten: Mit den Einnahmen aus dem Notre-Dame-Eintritt von bis zu 75 Millionen Euro pro Jahr könnten Erhalt und die Renovierung anderer Sakralbauten finanziert werden, argumentiert Dati. Damit würde Notre-Dame alle Kirchen von Paris und Frankreich retten, so die Kulturministerin in einem Interview mit «Le Figaro». Bislang war der Eintritt in das Meisterwerk der Gotik kostenlos – mit Ausnahme der Türme. Frankreich verfügt über rund 50'000 historische Sakralbauten, die auch unterhalten werden müssen. Es wird geschätzt, dass ein Zehntel von ihnen in schlechtem Zustand ist und dringend renoviert werden müsste. Deshalb wäre das Geld aus Paris eigentlich hochwillkommen.
Kirche will nicht: Die Diözese von Paris erteilte dem Vorschlag Datis allerdings eine Absage. Der Eintritt in Kirchen und Kathedralen der katholischen Kirche in Frankreich sei und bleibe kostenfrei, hiess es. Eine der Hauptmissionen der Kirche sei es, alle Menschen bedingungslos aufzunehmen, unabhängig von ihrer Religion oder ihrem Glauben, ihren Ansichten und finanziellen Mitteln. Auch sei der Wiederaufbau von Notre-Dame ja durch Spenden zustande gekommen, argumentiert die Diözese.
Trennung von Kirch und Staat: In Frankreich garantiert die Verfassung die Trennung von Kirche und Staat («Laïcité»), es gilt der freie und offene Zugang zum Gottesdienst für alle. Das bedeutet, dass es in Frankreich grundsätzlich verboten ist, ein Eintrittsgeld für eine Kirche zu verlangen. Deshalb müsste wohl das Gesetz geändert werden, damit für den Besuch von Notre-Dame Eintritt verlangt werden dürfte. Doch es darf bezweifelt werden, dass dieses für Frankreich staatstragende Prinzip wegen Notre-Dame nun fallen könnte, sagt SRF-Korrespondent Philipp Scholkmann.
Andere Vorschläge: Im unter klammen Staatsfinanzen leidenden Frankreich wird nun diskutiert, welche anderen Wege es gäbe, um den Unterhalt von Sakralbauten zu finanzieren. Und da gibt es durchaus Möglichkeiten: Etwa, den Zugang zur Kathedrale grundsätzlich gratis zu lassen, für die Besichtigung bestimmter Teile der Kirche aber Eintritt zu verlangen – wie das etwa bei der Basilika von Saint-Denis im Norden von Paris der Fall ist. Oder dass um freiwillige Spenden gebeten wird. Ein dritter Vorschlag möchte die Kurtaxe für Hotelübernachtungen in Paris anheben und dieses Geld für den Unterhalt der Sakralbauten benutzen.