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Sipri: Atommächte investieren – Abrüstung ist kein Thema
Aus HeuteMorgen vom 18.06.2018.
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Keine Abrüstung in Sicht Alle Atommächte investieren weiter

  • Die Zahl der Atomsprengköpfe ist weltweit leicht gesunken. Das teilt das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri mit.
  • Dies sei aber noch lange kein Zeichen für Abrüstung.
  • Die Friedensforscher sehen keine Anzeichen dafür, dass auch nur eine einzige Atommacht weltweit auf ihre Nuklearwaffen verzichten will.

«Alle Staaten, die Atomwaffen besitzen, haben entweder begonnen, sie zu modernisieren oder langfristige Programme dafür angekündigt», sagte Shannon Kile vom Sipri gegenüber der Nachrichtenagentur DPA. «Keiner von ihnen ist bereit, für die absehbare Zukunft auf nukleare Abrüstung hinzuarbeiten.»

Keiner von ihnen ist bereit, für die absehbare Zukunft auf nukleare Abrüstung hinzuarbeiten.
Autor: Shannon Kile Friedensforschungsinstitut Sipri

Trotzdem: Der am Montag veröffentlichte Sipri-Bericht belegt, dass die Zahl der Atomsprengköpfe im vergangenen Jahr weiter abgenommen hat. Sipri schätzt, dass neun Staaten – die USA, Russland, Grossbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea – Anfang 2018 zusammen etwa 14'465 Atomwaffen besassen. Das sind 470 weniger als im Vorjahr.

Russland und USA an der Spitze

Seit Mitte der 80er-Jahre, als es 70'000 Atomsprengköpfe gab, wurde die Zahl durch diverse Abrüstungsabkommen deutlich reduziert. Zuletzt hätten vor allem Russland und die USA Atomwaffen reduziert.

Zugleich aber planten beide langfristig, Sprengköpfe für grosse Summen zu ersetzen und zu modernisieren. Die zwei Länder besitzen zusammen fast 92 Prozent aller Atomwaffen auf der Welt.

Fehlende Transparenz bemängelt

Die Friedensforscher beziehen ihre Daten aus öffentlichen Quellen unter anderem von Regierungen. Nicht alle Staaten seien ausreichend transparent, kritisierten sie. So schätzen die Experten, dass Nordkorea inzwischen 10 bis 20 nukleare Sprengköpfe besitzt – können diese Annahme aber nur auf die Menge an Plutonium stützen, die das Land in einem Forschungsreaktor produziert hat.

Es sei noch zu früh um festzustellen, ob das Treffen von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Regierungschef Kim Jong-un Auswirkungen auf die Transparenz haben könne, sagte Kile.

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