- Mit fast 600 Personen an Bord wartet das Seenot-Rettungsschiff «Ocean Viking» im Mittelmeer darauf, einen Hafen anlaufen zu dürfen.
- Nun appelliert die private Hilfsorganisation «SOS Mediteranee» an die Behörden Italiens und Maltas. Die Situation auf dem Schiff sei menschenunwürdig, so die Organisation.
- Innert weniger Tage hatten die Helferinnen und Helfer in Gewässern Maltas und Libyens hunderte Menschen gerettet und an Bord geholt. Etwas mehr als 180 Menschen an Bord sind offenbar Minderjährige.
Die Crew des Seenot-Rettungsschiffs «Ocean Viking» berichtet von sich verschlechternden Verhältnissen an Bord. «Die Anspannung und Erschöpfung an Bord sind auf dem Höhepunkt», teilte die Such- und Rettungskoordinatorin der «Ocean Viking», Luisa Albera, mit.
Fast kein Essen mehr an Bord
An Bord sei ein Grossteil der Menschen wegen des hohen Wellengangs seekrank und deshalb erschöpft und dehydriert. Viele Menschen harrten auf dem Deck in der prallen Sonne aus. «Am Freitag werden uns die vorgepackten Essensrationen ausgehen, gleichzeitig wird das Wetter immer schlechter», warnte SOS Mediterranee.
Die «Ocean Viking» ist derzeit das einzige Schiff einer privaten Seenotretter-Organisation, das im zentralen Mittelmeer operiert. Die übrigen Schiffe verschiedener Organisationen werden entweder in Italien von den Behörden festgehalten oder auf einen kommenden Einsatz vorbereitet.