- Die US-Regierung stoppt vorerst Sicherheitshilfen für Pakistan. Das teilte die Sprecherin des Aussenministeriums Heather Nauert mit.
- Die Unterstützung solle so lange ausgesetzt bleiben, bis die pakistanische Regierung «entschlossene Massnahmen» gegen die afghanischen Taliban und das mit ihnen verbündete Hakkani-Netzwerk ergreife, erklärte Nauert.
- Den genauen Umfang der Hilfen konnte sie nicht beziffern.
Der Streit eskalierte schon zu Jahresbeginn. Per Twitter kritisierte Trump die Regierung in Islamabad scharf.
«Die Vereinigten Staaten haben Pakistan törichterweise mehr als 33 Milliarden Dollar an Hilfen im Laufe der vergangenen 15 Jahre gegeben», schrieb der Präsident. Pakistan habe den USA seinerseits «nichts als Lügen und Betrug» geboten und sie für dumm gehalten, kritisierte Trump weiter. «Sie gewähren den Terroristen Zuflucht, die wir in Afghanistan jagen. Das ist vorbei!», drohte er.
Im August hatte die US-Regierung bereits erklärt, 255 Millionen US-Dollar an Militärhilfe für Pakistan zurückzuhalten. Die pakistanische Regierung bestellte nach den Anschuldigungen von US-Präsident Donald Trump den Botschafter der Vereinigten Staaten ein.
UNO-Botschafterin Nikki Haley erklärte am Dienstag, die USA hielten 255 Millionen Dollar an Hilfsgeldern zurück, weil Pakistan nicht vollständig mit Amerika bei der Terrorismusbekämpfung kooperiere. «Pakistan hat seit Jahren ein doppeltes Spiel betrieben.» Zwar arbeite es mit den USA gelegentlich zusammen. Aber es gewähre den Terroristen, die US-Soldaten in Afghanistan angriffen, auch Unterschlupf. «Dieses Spiel ist für diese Regierung inakzeptabel.»
Beziehungen verschlechtert
Seit Trumps Amtsantritt haben sich die ohnehin schwierigen Beziehungen zwischen Washington und Islamabad weiter verschlechtert. Auch Trumps Vorgänger Barack Obama hatte die Haltung Pakistans gegenüber den radikalislamischen Taliban kritisiert, die Washington seit den Anschlägen vom 11. September 2001 in Afghanistan bekämpft.
Die Regierung in Islamabad hat die Vorwürfe, nicht entschlossen genug gegen radikale Islamisten vorzugehen, wiederholt zurückgewiesen. Sie verweist auf Ausgaben in Milliardenhöhe im Kampf gegen Extremismus und auf tausende von Menschen, die in Pakistan getötet worden seien.