- Die Einsatzkräfte haben nahe der Absturzstelle die Flugschreiber gefunden.
- Beim Absturz des russischen Passagierflugzeuges im Grossraum Moskau am Sonntag sind alle 71 Insassen ums Leben gekommen.
- Die Maschine war kurz nach dem Start auf dem Flughafen Domodedovo vom Radar verschwunden – warum, ist noch unklar.
- Das EDA hat inzwischen bestätigt, dass sich auch ein Schweizer unter den Opfern befindet.
Die Arbeiten zur Bergung der Toten in der Nacht zum Montag sind bei Eis und Schnee fortgesetzt worden. Die Suchtrupps sollen mit Schneemobilen ausgerüstet werden.
Einer der beiden gefundenen Flugschreiber habe zwar leichte Schäden, teilte der Moskauer Zivilschutz mit. Die Ermittler könnten die Daten aber auswerten, hiess es gemäss der Agentur Interfax.
Der Aufprall muss heftig gewesen sein. Das Staatsfernsehen zeigte wackelige Bilder von kleinen und grossen Trümmerteilen. Sie lagen über weite Strecken im tiefen Schnee auf einer Ebene verteilt. Die Umgebung sei unbewohnt, hiess es. «Das Flugzeug muss aus grosser Höhe abgestürzt sein», kommentierte ein Nachrichtensprecher die Bilder, die der Sender zugespielt bekommen hatte. Bergungstrupps entdeckten auch die ersten Leichen.
Maschine vor dem Start überprüft
Zivilschutzminister Wladimir Putschkow traf am späten Sonntagabend am Unglücksort ein, um sich ein Bild von der Lage zu machen und die Bergungsarbeiten zu koordinieren. Bei Tageslicht sollten Video-Drohnen Aufnahmen der Absturzstelle machen, um die Suche nach Opfern zu unterstützen.
Zur möglichen Unglücksursache wollten sich Experten vorerst nicht äussern. Die Fluggesellschaft Saratov Airlines liess lediglich verlauteten, die Maschine des Typs An-148 sei vor dem Start überprüft worden, wobei es keine Unregelmässigkeiten gegeben habe. Das Flugzeug habe erst im Januar einen sogenannten C-Check durchlaufen, bei dem Triebwerke und Struktur der Maschine in einem langwierigen, etwa zweiwöchigen Verfahren besonders genau überprüft würden.
Das Flugdatenportal «Flightradar» berichtet, die Maschine sei eine Minute, bevor ihre Signale verloren gingen, von 6200 auf 3200 Fuss gesunken. Russland verzeichnet seit Tagen Rekordschneefälle, und zum Unglückszeitpunkt soll schlechte Sicht geherrscht haben.
Saratov Airlines teilte am Montag mit, dass vorläufig keine Maschine des Typs An-148 mehr abheben wird.
Auch ein Schweizer unter den Opfern
Die Nachrichtenagentur Tass zitiert einen Sprecher, der bestätigt, dass auch ein Schweizer unter den Passagieren gewesen sei. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten hat diese Information am Montag bestätigt. Departementsvorsteher Ignazio Cassis sprach Angehörigen des Schweizer Opfers, sowie allen vom Unglück betroffenen Familien, sein Beileid aus.
Insgesamt seien drei Ausländer unter den Opfern. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Orenburg, zu der Orsk gehört, stammten mehr als 60 Insassen der Unglücksmaschine aus dieser Region.
Präsident Wladimir Putin sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Er wies die Regierung an, eine Untersuchungskommission einzusetzen.