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Kinderhilfswerk schlägt Alarm In Syrien wurden mindestens 900 Kinder zu Soldaten gemacht

  • Das Kinderhilfswerk Unicef spricht in seinem jüngsten Bericht von unermesslichem Leid im Syrien-Konflikt.
  • Viele Kinder hätten Angehörige verloren, so dass sich niemand mehr um sie kümmern könne.
  • Und: Mindestens 900 Kinder seien 2017 in den Kampf geschickt worden.

Sieben Jahre nach dem Beginn des blutigen Konfliktes ziehen Helfer eine bittere Bilanz: Schon heute hätten mehr als 1,5 Millionen Menschen in Syrien bleibende seelische oder körperliche Schäden erlitten.

Über die Hälfte der Bevölkerung lebt entweder als Flüchtling im Ausland oder ist innerhalb Syriens vertrieben worden.

Fast 100'000 Amputierte

Den Helfern fehlten manchmal einfach die Worte, um das Leid zu beschreiben, das sie sehen. Sie treffen Mädchen, die nicht mehr sprechen, und Jungen, die keine Beine mehr haben, heisst es in einem Bericht des UNO-Kinderhilfswerks (Unicef).

Bereits gebe es in Syrien 86’000 Menschen, denen als Folge des Krieges Gliedmassen amputiert werden mussten. Viele betroffene Kinder hätten Angehörige verloren. Daher fehle oft auch eine enge Bezugsperson, die sich um sie kümmern könne. Oft hätten die Kinder auch keinen Zugang zu medizinischer und psychologischer Behandlung.

Kinder leiden besonders

Die Situation der Kinder habe sich im siebten Kriegsjahr noch einmal verschlimmert, hält Unicef fest.

Was Helfer zuletzt im belagerten Ost-Ghouta gesehen hätten, sei noch schlimmer als damals in Ost-Aleppo. Aleppo stand zwischen Juli und Dezember 2016 im Fokus, und auch dort waren zehntausende Zivilisten – darunter viele Kinder – eingekesselt.

«Alle sind schuld»

Und Unicef betont: Jede einzelne Konfliktpartei sei an diesen Kinderrechtsverletzungen beteiligt. Laut der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte haben seit Beginn des Konflikts über eine halbe Million Menschen ihr Leben verloren.

Der UNO-Sicherheitsrat berät heute Montag erneut über den Konflikt: Generalsekretär Guterres will dem Rat über Einhaltung der per Resolution geforderten Waffenruhe Bericht erstatten. Geplant ist auch ein von Grossbritannien, Frankreich, den Niederlande und Polen organisiertes Treffen mit Vertetern der syrischen Opposition.

Weniger Spenden

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Unicef versucht mit verschiedenen Hilfsprojekten in der Region, behinderten Kindern eine neue Perspektive zu geben, durch Musik, Kunsttherapie und Hilfen, die ihnen eine Rückkehr zur Schule ermöglichen. «Wir schätzen, dass als Folge dieses Krieges schon jetzt etwa 750'000 Kinder mit Behinderungen leben müssen», sagt Geert Cappelaere, Unicef-Regionaldirektor für Nahost und Nordafrika.

Nachdem bei Unicef 2016 für Notleidende in Syrien und syrische Flüchtlinge in der Region 8,7 Millionen Euro eingegangen waren, ging die Spendenbereitschaft 2017 etwas zurück.

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