- In Afrika hat der Binnenstaat Malawi den ersten Wildpolio-Ausbruch auf dem Kontinent seit mehreren Jahren gemeldet.
- Entdeckt wurden die Wildpolio-Viren vom Typ 1 bei einem Kind in der Stadt Lilongwe, wie die Weltgesundheitsorganisation WHO mitteilt.
- Laboruntersuchungen hätten ergeben, dass das Virus offenbar aus Pakistan eingeschleppt worden sei.
«Solange Wildpolio irgendwo auf der Welt existiert, besteht für jedes Land das Risiko eines Viren-Imports», sagte die WHO-Regionaldirektorin Matshidiso Moeti. Die Organisation werde die örtlichen Gesundheitsbehörden des Staates im Südosten Afrikas dabei unterstützen, dass der Fall isoliert bleibe und sich nicht verbreite.
Malawis Gesundheitsministerin Khumbize Kandodo Chiponda wollte sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur allerdings nicht auf das Ursprungsland des Virus festlegen.
Wir werden auch sehr eng mit unseren Nachbarstaaten zusammenarbeiten, da Krankheiten keine Grenzen kennen.
Sie betonte, dass nun ein Notfallkomitee eng mit der WHO zusammenarbeite, um die Situation zu analysieren. «Wir werden auch sehr eng mit unseren Nachbarstaaten zusammenarbeiten, da Krankheiten keine Grenzen kennen», erklärte sie. Der Staat hatte 1992 seinen letzten Polio-Fall verkündet und gilt seit dem Jahr 2005 als komplett Polio-frei.
Ansteckende Infektionskrankheit
Polio – oder auch Kinderlähmung – ist eine ansteckende Infektionskrankheit und kann Lähmungen auslösen und zum Tod führen. Vor allem bei Kleinkindern kann es dauerhafte Lähmungen hervorrufen.
Verbreitet wird das hoch ansteckende Virus oft über verunreinigtes Wasser. Eine Heilung für Polio gibt es bisher nicht. Bis auf Afghanistan und Pakistan haben alle Länder der Welt bisher die Wildpolio-Viren besiegt.