Die einen reden von Wirrwarr, die anderen von Chaos. Aktuell legen einzelne EU-Länder eigenständig ihre Einreisebestimmungen und Quarantäne-Auflagen fest. Auch sogenannte Risikogebiete werden nach unterschiedlichen Kriterien definiert.
Einheitlich – mit Farbsystem grün-orange-rot
Damit könnte bald Schluss sein. Die EU-Kommission schlägt ein allgemein verbindliches System vor: Die Zahl der Neuinfektionen, der Anteil positiver Tests und die Zahl durchgeführter Tests soll künftig ausschlaggebend sein. Berechnet jeweils auf 100’000 Einwohner und Einwohnerinnen über einen Zeitraum von 14 Tagen.
Ein einheitliches Farbsystem soll zudem grössere Transparenz schaffen, wie stark einzelne Regionen in den Ländern von der Pandemie betroffen sind – von grün mit tiefen Werten über orange nach rot für Gebiete mit hohem Ansteckungsrisiko.
Mehr Anreiz zu Tests
Entscheidend ist die Anzahl durchgeführter Tests. 250 pro 100'000 pro Woche müssen es mindestens sein. Das soll ein Anreiz schaffen, viel zu testen und verhindern, dass Länder einfach weniger testen, um scheinbar tiefe Ansteckungszahlen auszuweisen.
Verzeichnet ein Land weniger als 50 Neu-Ansteckungen oder fallen weniger als drei Prozent der durchgeführten Corona-Tests positiv aus, dann darf gegen dieses Land keine Einreiseeinschränkung verfügt werden.
Kürzere Quarantäne-Zeit
Die EU-Gesundheitsminister haben sich heute zudem darauf verständigt, die Quarantänepflicht von 14 auf generell zehn Tage zu verkürzen; bei einem negativen Coronatest sogar auf fünf Tage.
Alle EU-Staaten müssen ihre Daten wöchentlich der EU-Meldezentrale zu liefern. Neu erlassene Einschränkungen müssen mit einem Vorlauf von einer Woche angekündigt werden.
Der Vorschlag bedingt Zustimmung von allen EU-Mitgliedsstaaten. Die neuen Bestimmungen würden für alle EU-Länder und alle Mitglieder des Schengenraums gelten, also auch für die Schweiz.