Zahlreiche Staaten und Unternehmen haben beim Pariser Klimagipfel mehr Engagement für den Klimaschutz zugesagt. Eingeladen dazu hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Und dieser liess an der Dringlichkeit keine Zweifel: «Wir sind dabei, die Schlacht zu verlieren», sagte Macron in seiner Ansprache.
Gehe es im gleichen Tempo weiter wie bisher, verliere man den Kampf gegen den Klimawandel, so Macron. Er appellierte an die Vertreter aus Politik und Wirtschaft, stärker klimafreundlich zu investieren.
Positive Signale aus der Wirtschaft
Macron wollte mit dem «One Planet Summit» die konkrete Umsetzung des Pariser Klimaabkommens voranbringen, das genau zwei Jahre zuvor beschlossen worden war. Anders als bei klassischen UNO-Klimaverhandlungen standen Unternehmen und Investoren im Fokus, die stärker auf den Klimaschutz achten sollen.
So kündigte die Weltbank etwa an, nach 2019 die Erschliessung und Förderung von Öl und Gas nicht mehr zu finanzieren. Die Politik der internationalen Entwicklungsbank werde sich dramatisch ändern, versprach Weltbank-Präsident Jim Yong Kim. Der Versicherungskonzern Axa will künftig keine Neubauten von Kohlekraftwerken mehr versichern und bis 2020 zwölf Milliarden Euro in «grüne Investitionsprojekte» stecken – viermal so viel wie bisher geplant.
Leuthard optimistisch
Bundespräsidentin Doris Leuthard zeigte sich optimistisch. Gleichzeitig betonte sie die Notwendigkeit der französischen Initiative. Zwar sei man noch weit weg von den gesetzten Zielen, aber auf dem Weg dorthin. Treffen wie dieses in Paris seien wichtig, um auch die Wirtschaft einzubinden.
Die Schweiz engagiere sich aktiv für eine grüne Finanzwirtschaft, sagte Leuthard. «Andere können von unserem Expertenwissen in diesem Bereich profitieren, etwa wenn es darum geht, Portefeuilles oder Unternehmen auf ihre Umweltfreundlichkeit hin zu analysieren.»
Macron nützt geschickt eine Lücke, die die abwesende Angela Merkel und Donald Trump hinterlassen haben.
Macron wirkt als Beschleuniger in der zähen Klimadiplomatie, sagt SRF-Korrespondentin Alexandra Gubser. «Es sieht schon so aus, als rette der neue französische Präsident noch rasch das Klima. Macron nützt geschickt eine Lücke, die die abwesende Angela Merkel und Donald Trump hinterlassen haben. Mit seinen forschen Ansagen hat Emmanuel Macron bewiesen, dass er auch im Klimaschutz vorwärts machen will.»