- Die Weltnaturschutzunion (IUCN) stellt heute Samstag in Marseille ihre aktualisierte Rote Liste gefährdeter Arten vor. Bislang gelten 28 Prozent der 135'000 untersuchten Arten als vom Aussterben bedroht, weitere dürften nun dazukommen.
- Das Artensterben hat sich nach Einschätzung der Organisation wie der Klimawandel zu einer existentiellen Bedrohung für den Menschen entwickelt.
- In dem alle vier Jahre stattfindenden Treffen debattieren Vertreterinnen und Vertreter der 1400 Mitglieds-Organisationen über die aktuellen Probleme im Naturschutz.
Eröffnet hat die Konferenz Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, er forderte eine weltweite Zusammenarbeit für die Ozeane. Heute Samstag präsentiert ein Team von Wissenschaftlern aus Grossbritannien, Israel und den USA etwa einen gentechnischen Lösungsansatz für das Korallensterben infolge der Klimaerwärmung. Weitere Programmpunkte widmen sich der Lichtverschmutzung, dem Artensterben auf allen Kontinenten oder dem Ökotourismus.
Der IUCN-Kongress berät in Marseille noch bis zum 11. September über den Erhalt der Artenvielfalt. Damit sollen die Weichen für wichtige UN-Gipfel zu Arten- und Klimaschutz sowie Ernährungssicherheit gestellt werden.
Schweiz ist mit Experten-Delegation vertreten
Bereits in der Vergangenheit hatte die Weltnaturschutzunion wichtige internationale Artenschutzabkommen vorbereitet. Verbindliche Beschlüsse werden am Kongress keine gefasst. Die Schweiz ist durch eine Delegation aus Expertinnen und Experten des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) vertreten.
Der Kongress wird alle vier Jahre von der Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, IUCN) durchgeführt. Der ursprünglich für 2020 geplante Kongress musste wegen der Covid-19-Pandemie verschoben werden.