- In der von ukrainischen Truppen zurückeroberten Stadt Butscha sind nach dem Rückzug der russischen Armee Hunderte tote Zivilisten gefunden worden. International werden Russland «Genozid» und «schwere Kriegsverbrechen» vorgeworfen.
- Der militärische Druck der russischen Invasionstruppen verstärkt sich auf den Osten und Süden der Ukraine. Aus der Luft werden die Städte Mariupol, Charkiw und Tschernihiw angegriffen.
- 22'953 geflüchtete Personen sind inzwischen in der Schweiz registriert. Laut dem Staatssekretariat für Migration (SEM) haben über 16'800 Menschen den Schutzstatus S erhalten.
- Die Übersicht über die aktuelle Lage in der Ukraine finden Sie unter diesem Link.
Der Ticker ist abgeschlossen
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4:49
Kiew untersucht mögliche russische Kriegsverbrechen
Ukrainische Behörden untersuchen mögliche russische Kriegsverbrechen. In der Stadt Butscha, 37 Kilometer nordwestlich von Kiew, waren nach dem Abzug russischer Truppen Hunderte Leichen gefunden worden. Der stellvertretende Bürgermeister von Butscha, Taras Shapravskyi, sagte, 50 der rund 300 gefundenen Leichen seien Opfer von aussergerichtlichen Tötungen durch russische Truppen gewesen.
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3:21
Offenbar ein Luftangriff im westukrainischen Ternopil
In der westukrainischen Stadt Ternopil soll es einen Luftangriff gegeben haben. In der Stadt sei eine Explosion zu hören gewesen, schreibt die «Ukrajinska Prawda» am frühen Montagmorgen unter Berufung auf den dortigen Bürgermeister Serhij Nadal. Nadal forderte die Bewohner auf, sich in Schutzräume zu begeben. Weitere offizielle Angaben zu dem Angriff werden demnach noch erwartet.
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1:49
Laut Kiew 2600 Menschen aus Kriegsgebieten herausgebracht
Mehr als 2600 Menschen sind nach ukrainischen Angaben am Sonntag aus besonders umkämpften ukrainischen Städten in Sicherheit gebracht worden. Von den 2694 Menschen seien fast 1500 aus der Region Luhansk gerettet worden.
Das sagte die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk gemäss Angaben der Zeitung «Ukrajinska Prawda». Sie warf der russischen Seite vor, gegen die vereinbarte Feuerpause verstossen zu haben. Aus der umkämpften Hafenstadt Mariupol sowie aus Berdjansk seien am Sonntag knapp 500 Menschen mit eigenen Fahrzeugen nach Saporischschja geflohen.
Wereschtschuks Angaben nach konnten auch sieben vom Roten Kreuz begleitete Busse aus Mariupol nach Mangusch fahren. Am Freitag hatte das Rote Kreuz einen Evakuierungsversuch abbrechen müssen.
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22:40
Slowakei bezahlt Gas notfalls in Rubel
Der slowakische Wirtschaftsminister und Vize-Regierungschef Richard Sulik will notfalls lieber die von Russland diktierten Zahlungsbedingungen für Gasimporte akzeptieren, als die eigene Wirtschaft zu schädigen. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sagte er: «Das Gas darf nicht abgedreht werden. Wenn die Bedingung ist, in Rubel zu bezahlen, dann zahlen wir in Rubel.» Die slowakische Industrie könne nicht völlig auf das russische Gas verzichten.
Sulik gab zu bedenken, dass die Slowakei derzeit 85 Prozent ihres Gasbedarfs aus Russland beziehe. Zwar arbeite man daran, diese Abhängigkeit unter anderem durch den Import von Flüssiggas zu verringern. Bis dafür die technischen Voraussetzungen geschaffen seien, werde man Jahre brauchen.
Bis 2009 stammten die gesamten Gasimporte der Slowakei aus Russland und flossen über die Ukraine ins Land. Dass diese Importe 2009 durch einen russisch-ukrainischen Handelsstreit vorübergehend unterbrochen wurden, löste im Land einen Schock aus.
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21:37
Botschafter Melnyk: «Ich weiss nicht, welche rote Linie es noch geben müsste, damit man handelt»
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrej Melnyk, hat sich in der ARD in «Bericht aus Berlin»), Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen entsetzt über die Gräueltaten in Butscha gezeigt: «Ich glaube, Bilder sagen mehr als jedes Fake-Dementi aus Moskau. Eine derartige Brutalität haben wir bei den Stalin-Säuberungen im Zweiten Weltkrieg gesehen. Die aktuellen Bilder sind vielleicht noch schlimmer, denn das geschieht vor unseren Augen.»
Melnyk kritisierte erneut das Verhalten der deutschen Bundesregierung, zu wenig für die Ukraine zu unternehmen. «Ich weiss nicht, welche rote Linie es noch geben müsste, damit man hier in Berlin handelt.» Von Bundeskanzler Olaf Scholz verlangte Melnyk, «schärfere Sanktionen zur Chefsache [zu] erklären». Dazu zähle auch ein Stopp von Gaslieferungen aus Russland.
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21:18
David Nauer: «Diese Bilder werden den Gang des Kriegs verändern»
SRF-Auslandredaktor David Nauer war diese Woche in der Ukraine. Er hat sich die Fotos der getöteten Zivilisten in Butscha genauer angeschaut und beurteilt sie als glaubwürdig. Das bestätigen auch Journalisten vor Ort. Man müsse von schweren Kriegsverbrechen der russischen Armee sprechen.
«Dieser Krieg war von allem Anfang an grausam. Die Russen schiessen seit Wochen die Stadt Mariupol in Schutt und Asche. Aber diese Verbrechen wie in Butscha sind monströser und brutaler», sagt Nauer. Diese Bilder würden sehr viel auslösen, in der Ukraine, aber auch im Westen. «Ich glaube, dass diese Bilder den Gang des Krieges verändern.» Auch die Friedensverhandlungen würden sind viel schwieriger. «Diese Verbrechen werden einen baldigen Friedensschluss sehr viel schwieriger und unwahrscheinlicher machen», so Nauer.
Gespräch mit David Nauer: «Diese Bilder werden den Gang des Kriegs verändern»
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21:05
Christof Franzen: «Für die Ukrainer ist es ganz klar ein Wendepunkt»
Die schrecklichen Bilder aus Butscha rücken den Ukraine-Krieg in ein ganz neues Licht, sagt der ehemalige Russland-Korrespondent Christof Franzen in der «Tagesschau». Für die Ukrainer sei dies ganz klar ein Wendepunkt. «Das hat jetzt eine Qualität angenommen, die nie erwartet worden ist und viel schlimmer ist als alles, was man befürchtet hat. Die Ukrainer verlangen jetzt ganz klar vom Westen schwere Waffen, damit sie sich nicht nur gegen die Russen wehren können, sondern sie aus dem Land vertreiben zu können.»
Den russischen Soldaten hab man gesagt, man wolle in der Ukraine die Nazis vertreiben und die Ukrainer befreien, erklärt Franzen. «Als sie dann kamen, haben sie gesehen, dass da keine Nazis sind und eigentlich alle Ukrainer gegen uns kämpfen. Was jetzt in den russischen Köpfen vorgeht, ist schwierig zu sagen, aber offensichtlich glauben die, es seien alles Nazis und es sei alles erlaubt.»
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20:46
Schärfere Sanktionen der EU ab Montag
Die EU will weitere, schärfere Sanktionen gegen Russland anordnen, wie EU-Ratspräsident Charles Michel bekanntgab. Der deutsche Vizekanzler Christian Lindner kündigte auf Twitter an, dass bereits ab Montag über eine Verschärfung von Sanktionen beraten werde. Ein fünftes Sanktionspaket könnte Massnahmen in der ganzen Bandbreite umfassen, sagte der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck. Auch den Finanzmarkt werde man noch einmal anschauen. Der britische Premierminister Boris Johnson sagte, er werde alles tun, «um Putins Kriegsmaschinerie auszuhungern».
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19:58
Schweiz fordert Untersuchung durch Strafgerichtshof
Die Schweiz unterstützt die Untersuchungen zu mutmasslichen Verletzungen des humanitären Völkerrechts in der Ukraine. Berichte aus Butscha bei Kiew lassen schwere Verstösse befürchten, teilte das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mit. Auf Twitter forderte das EDA eine Untersuchung durch den Internationalen Strafgerichtshofes, aber auch anderer Institutionen. Die Schweiz rufe alle Seiten auf, das humanitäre Völkerrecht strikt einzuhalten und die Zivilbevölkerung zu schützen.
Für internationales Entsetzen sorgten Bilder aus Butscha, wo Leichen von Bewohnern auf der Strasse lagen. Die Ukraine macht dafür russische Truppen verantwortlich, die die kleine Stadt bis vor kurzem besetzt hatten. Moskau bestreitet das.
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19:48
Zunehmender Beschuss in der Ost-Ukraine
Beim Beschuss in der ukrainischen Stadt Charkiw sind am Sonntag einige Zivilisten ums Leben gekommen und 23 wurden verwundet. Das teilte der Gouverneur von Ost-Luhansk, Oleh Synyehubov auf Telegram, mit. Aus seiner Sicht werde der Beschuss in der Region immer mehr stärker. Am Abend beschossen die Besatzer den Bezirk Slobidsky. Russland versuche, die gesamte Region Luhansk zu erobern, sagt Synyehubov.
Auch der Gouverneur der ostukrainischen Region Donezk sagte am Sonntag, der Beschuss habe die ganze Nacht und den ganzen Tag über angedauert. Er bezeichnete die Lage in der Region als «turbulent». Das ukrainische Militär hat erklärt, Russland habe seine Truppen aus den Regionen Kiew und Tschernihiw abgezogen, um sie in die östliche Region Donbas zu verlegen. Dort solle ein neuer Angriff starten, um die die Regionen Donezk und Luhansk vollständig einzunehmen.
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18:38
Elf ukrainische Ortsvorsteher in russischer Gefangenschaft
Mehr als fünf Wochen nach Kriegsbeginn befinden sich Angaben aus Kiew zufolge insgesamt elf ukrainische Ortsvorsteher in russischer Gefangenschaft. Vermisst würden derzeit Lokalpolitiker aus den Gebieten Kiew, Charkiw, Mykolajiw und Donezk, sagte die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk. Es liefen Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch. Zuletzt hatte Wereschtschuk am Freitag über die Freilassung von 86 ukrainischen Soldaten und Soldatinnen berichtet.
Von ukrainischer Seite hiess es zudem, im Grossraum Kiew seien die Ortsvorsteherin von Motyschyn, Olha Suchenko, und ihr Ehemann tot aufgefunden worden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
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18:10
Staatsanwaltschaft untersucht mögliche Kriegsverbrechen
Nach dem Abzug russischer Truppen haben Staatsanwälte in den Städten rund um die Hauptstadt Kiew die Leichen von insgesamt 410 Bewohnern geborgen. «Das ist eine Hölle, die dokumentiert werden muss, damit die Unmenschen, die sie geschaffen haben, bestraft werden», schrieb die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa am Sonntagabend auf Facebook und im ukrainischen Fernsehen. Gerichtsmediziner und andere Spezialisten seien im Einsatz, um die Leichen zu untersuchen und Ermittlungen aufzunehmen. Von diesen Todesopfern seien bislang 140 untersucht worden.
Anatoli Fedoruk, Stadtpräsident von Butscha, das 37 Kilometer nordwestlich von Kiew liegt, sagte, dass 300 Einwohner und Einwohnerinnen der Stadt von der russischen Armee getötet worden seien.
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17:28
Russland dementiert Massenmord in Butscha
Das russische Verteidigungsministerium dementiert einen Massenmord an Zivilisten in Butscha. «Alle Fotos und Videos, die das Kiewer Regime veröffentlicht hat, die angeblich die Verbrechen russischer Soldaten in der Stadt Butscha belegen, sind eine weitere Provokation», erklärte das russische Verteidigungsministerium in einer Erklärung. Das Filmmaterial sei «eine weitere Inszenierung des Kiewer Regimes für die westlichen Medien».
Das Verteidigungsministerium erklärte, dass alle russischen Militäreinheiten Butscha am 30. März verlassen hätten. Auch unter russischer Kontrolle habe sich die Zivilbevölkerung in der Stadt frei bewegen können. «Während der Zeit, in der die russischen Streitkräfte die Kontrolle über die Stadt hatten, war kein einziger Anwohner von gewalttätigen Handlungen betroffen», hiess es weiter.
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16:36
Kandersteg nimmt 23 Waisenkinder auf
Die Gemeinde Kandersteg im Berner Oberland nimmt 23 Waisenkinder und ihre Betreuer aus der Gegend von Lwiw in der Ukraine auf. Sie sind am Sonntag direkt aus Polen mit einem Bus angekommen. Bis zum Sommer werden sie im Internationalen Pfadfinderzentrum untergebracht. Laut Stefan Kesselring vom Pfadizentrum werde den Kindern Schlaf- und Aufenthaltsräume zur Verfügung gestellt und für sie gekocht. Nach Ostern sollen die Kinder zu Beginn in ukrainischer Sprache unterrichtet werden.
Es handle sich um eine erste Gruppe von Waisenkindern der ukrainischen Stiftung Ridni, die in der Schweiz eingetroffen sei, sagte Hans-Peter Portmann (FDP/ZH), Vizepräsident der aussenpolitischen Kommission des Nationalrats. Nach Möglichkeit sollen ein bis zwei weitere Gruppen nachreisen, aber es sei schwierig, Ausreisebewilligungen zu erhalten. 140 ukrainische Waisenkinder würden in der Zwischenzeit in Polen an einem sicheren Ort untergebracht, sagte Portmann.
Bereits vor zehn Tagen hatten der Kanton Bern und die Gemeinde Petit-Val mitgeteilt, dass das Centre de Sornetan im Berner Jura 70 Kinder aus einem ukrainischen Kinderheim aufnehmen werde. Sie würden von 20 bis 30 erwachsenen Betreuungspersonen aus ihrer Heimat begleitet.
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16:04
GPK will rechtlichen Grundlagen für Schweizer Sanktionen prüfen
Die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats (GPK-N) will beim Bundesrat und der Bundesverwaltung bezüglich der Sanktionen der Schweiz gegen Russland genauer hinschauen. Sie hat an ihrer letzten Sitzung beschlossen, in der Sache Abklärungen einzuleiten. Kommissionspräsidentin Prisca Birrer-Heimo (SP/LU) bestätigte einen Bericht des «Sonntagsblick, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen», in der Sache sei man bereits an den Bundesrat gelangt. Das Parlament müsse bei diesem heiklen Dossier seine Aufsichtsfunktion wahrnehmen. Keine Angaben machte Birrer-Heimo dazu, auf welche Punkte sich die GPK-N konzentriere.
Laut dem «Sonntagsblick» will die Kommission die rechtlichen Grundlagen für die Sanktionen der Schweiz und mutmassliche Willkür gegenüber russischen Wirtschaftsakteuren prüfen. Fragen gäbe es auch bezüglich der Zuständigkeiten und Kompetenzen beim Vollzug der Sanktionen zwischen Bund, Kantonen und Ämtern. Neben dem Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stehe auch das Departement von Wirtschaftsminister Guy Parmelin (WBF) und Finanzminister Ueli Maurer (EFD) im Fokus.
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15:06
Deutschland wirft Russland schwere Kriegsverbrechen in der Ukraine vor
Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundesaussenministerin Annalena Baerbock haben Russland schwere Kriegsverbrechen in der Ukraine vorgeworfen. «Die von Russland verübten Kriegsverbrechen sind vor den Augen der Welt sichtbar», sagte Steinmeier in Berlin. Auch Aussenministerin Annalena Baerbock sprach sich für eine strafrechtliche Verfolgung von russischen Kriegsverbrechen aus. Sie kündigte zudem eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland an.
Zuvor hatte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, dem Bundespräsidenten eine höchst bedenkliche politische Nähe zu Russland vorgeworfen. Steinmeier habe ein «Spinnennetz der Russland-Kontakte» geknüpft, das auch die Ampel-Regierung präge. «Für Steinmeier war und bleibt das Verhältnis zu Russland etwas Fundamentales, ja Heiliges, egal was geschieht. Auch der Angriffskrieg spielt da keine grosse Rolle», hatte Melnyk dem «Tagesspiegel, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen» gesagt.
Steinmeier verwies auf die Aufnahme von inzwischen mehr als 300’000 Geflüchteten in Deutschland. Er sei auch dankbar für die deutschen Hilfsorganisationen, Unternehmen und private Helfer sowie die Unterstützung durch die Bundesregierung.
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14:06
Fast 23'000 Geflüchtete aus der Ukraine in der Schweiz registriert
In der Asylzentren des Bundes sind seit Samstag 1253 Geflüchtete aus der Ukraine registriert worden. Im gleichen Zeitraum erhielten 1608 Personen den Schutzstatus S.
Die Gesamtzahl der Registrierten stieg damit auf 22'953 Personen, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) auf Twitter mitteilte. Seit der Bundesrat den Schutzstatus S aktiviert hat, wurde dieser insgesamt 16'800 Menschen gewährt.
Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind bisher rund 4.2 Millionen Menschen vor dem russischen Angriff auf die Ukraine ins Ausland geflohen. Ungefähr 6.5 Millionen Menschen wurden innerhalb ihres Heimatlandes vertrieben.
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14:00
Russische Raumfahrtbehörde droht wegen der «illegalen Sanktionen» mit Abbruch der Beziehungen
Moskau hat mit einem Ende der Zusammenarbeit auf der Internationalen Raumstation ISS gedroht, sollten die USA und andere westliche Staaten nicht ihre Sanktionen gegen Russland zurücknehmen. Eine vollwertige Wiederherstellung der normalen Beziehungen zwischen den ISS-Partnern sei «nur möglich bei einer vollständigen und bedingungslosen Aufhebung der illegalen Sanktionen», sagte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde, Dmitri Rogosin.
Die Moskauer Führung werde in Kürze konkret Fristen für ein Ende der Kooperation vorschlagen, teilte Rogosin über Telegram mit. Die Schreiben würden dann den Raumfahrtbehörden der USA, Kanadas, Japans und der Europäischen Union zugestellt. Diese hatten die Sanktionen nach Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine erlassen. Rogosin veröffentlichte auch Antwortschreiben unter anderem seines US-Kollegen Bill Nelson von der Nasa und des Generaldirektors der Europäischen Weltraumorganisation (Esa), Josef Aschbacher.
Nelson antwortete demnach, dass die Zusammenarbeit mit Russland auf der ISS fortgesetzt werden solle. Die Nasa will sich demnach bei den US-Behörden auch für vereinfachte Lösungen einsetzen, hiess es mit Blick auf die mit Sanktionen belegten russischen Unternehmen, darunter der Hersteller der Raumfahrtrakete Progress. «Einen sicheren und erfolgreichen ISS-Betrieb zu erhalten, bleibt eine Priorität für die Vereinigten Staaten.»
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12:31
EU-Ratspräsident Michel wirft Russland Massaker in Butscha bei Kiew vor
EU-Ratspräsident Charles Michel hat Russland für Gräueltaten in der Umgebung der ukrainischen Hauptstadt Kiew verantwortlich gemacht. Der belgische Politiker warf den russischen Truppen auf Twitter vor, in der Vorortgemeinde Butscha ein Massaker angerichtet zu haben. Die EU werde beim Sammeln von Beweisen helfen, um die Verantwortlichen vor internationale Gerichte stellen zu können. Zugleich kündigte er weitere EU-Sanktionen gegen Russland sowie Unterstützung für die Ukraine an.
In Butscha und auf naheliegenden Strassen waren nach dem Rückzug der russischen Armee zahlreiche Tote gefunden worden. Auch auf den Strassen lagen Leichen. Nach Angaben der Behörden wurden inzwischen 280 Menschen in Massengräbern beerdigt. Es gibt zahlreiche Fotos, auf dem erschossene Männer zu sehen sind. Einem waren die Hände auf dem Rücken gefesselt. Die Echtheit konnte nicht unabhängig geprüft werden.
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12:04
Massive Vorwürfe an Russland nach Leichenfunden in Butscha
Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba bekräftige, dass in der nordwestlich von Kiew gelegenen Stadt Butscha, die gerade erst von der russischen Armee zurückerobert worden ist, zahlreiche Leichen gefunden worden seien. Er sagte weiter, «das Massaker von Butscha» sei vorsätzlich verübt worden
«Die Russen wollen so viele Ukrainer auslöschen, wie sie können. Wir müssen sie aufhalten und herauswerfen. Ich fordere JETZT neue, verheerende Sanktionen der G7», schrieb Kuleba er auf Twitter.
Quellen: Agenturen/SRF