- In Homs, im Westen Syriens, ist die syrische Militärbasis Tiyas von Raketen angegriffen worden.
- Wer für den Beschuss verantwortlich ist, ist unklar.
- Russland beschuldigt Israel, die Angriffe geflogen zu haben.
- Das US-Verteidigungsministerium meldete, man führe derzeit keine Luftschläge in Syrien aus.
- Der UNO-Sicherheitsrat befasst sich heute an einer Dringlichkeitssitzung mit dem mutmasslichen Chemiewaffenangriff auf die syrische Stadt Duma.
Beim Angriff auf den Militätflughafen Tiyas zwischen den Städten Homs und Palymra in der syrischen Provinz Homs hat es Tote und Verletzte gegeben. Dies berichtet die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden 14 Menschen getötet. Die syrische Flugabwehr hat laut Sana beim Angriff acht Raketen abgeschossen.
Unklar ist immer noch, wer für den Beschuss verantwortlich ist: Russland und Syrien beschuldigen das israelische Militär. Zwei israelische Kampfjets vom Typ F-15 hätten in der Nacht aus dem libanesischen Luftraum heraus acht Raketen auf den Flugplatz abgefeuert. Dies teilt das Verteidigungsministerium den Agenturen Tass und Interfax in Moskau mit. Die syrische Luftabwehr habe fünf der Raketen abgefangen. Die drei anderen hätten den westlichen Teil des Geländes getroffen, hiess es. Auch die Nachrichtenagentur Sana meldete, israelische Jets hätten mehrere Raketen auf Syrien abgeschossen.
Israels Armee äussert sich nicht
Gemäss libanesischen Medien hatten Bewohner nahe der südöstlichen Grenze zu Syrien in den frühen Morgenstunden von Kampfjets im Luftraum berichtet. Dies könnte auf einen Angriff aus Israel hindeuten. Die Berichte können vorerst nicht unabhängig verifiziert werden. Eine israelische Armeesprecherin in Tel Aviv sagte, man wolle sich zu dem Vorfall nicht äussern.
Zuvor ging in sozialen Medien das Gerücht um, die USA hätten den Raketenbeschuss zu verantworten. Das Pentagon hat diese Gerüchte dementiert. «Derzeit führt das Verteidigungsministerium keine Luftschläge in Syrien aus», sagte ein Sprecher.
Trotzdem werde die Situation genau beobachtet. Das Pentagon unterstütze die laufenden diplomatischen Anstrengungen, um die Verantwortlichen für den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien und anderswo zur Verantwortung zu ziehen.
Auch Frankreich dementiert
Der Raketenangriff folgt auf Berichte über einen mutmasslichen Giftgasanschlag der syrischen Armee auf die Stadt Duma in der Rebellenhochburg Ost-Ghuta. Bei diesem sollen am Samstag mehr als 150 Menschen getötet und mehr als 1000 verletzt worden sein sollen.
Frankreich ist nach eigenen Angaben nicht an der Bombardierung beteiligt gewesen. «Wir waren es nicht», sagte ein Sprecher des französischen Generalstabs.
Dringlichkeitssitzung wegen Chemiewaffenangriff
In New York will sich der UNO-Sicherheitsrat heute in zwei Dringlichkeitssitzungen mit dem mutmasslichen Chemiewaffenangriff befassen.
Die USA haben eine Dringlichkeitssitzung mit acht weiteren Staaten beantragt, darunter auch die ständigen Ratsmitglieder Frankreich und Grossbritannien. Auf Antrag Russlands soll es noch ein separates zweites Treffen geben.
US-Präsident Donald Trump und sein französischer Amtskollege Emmanuel Macron hatten am Sonntag zu den Ereignissen in Syrien telefoniert, wie das Weisse Haus und der Elyséepalast mitteilten. Die beiden Präsidenten hätten den mutmasslichen Giftgasangriff scharf kritisiert und sich darauf verständigt, dass die syrische Führung um Präsident Baschar al-Assad zur Verantwortung gezogen werden müsse.
Allerdings gibt es zunächst keine stichhaltigen Beweise dafür, dass der mutmassliche Giftgaseinsatz auf das Konto Assads geht. Russland und der Iran weisen die Vorwürfe zurück.